[Foto]

Vier Pässe für ein Abenteuer

Meine zweite Station auf meiner Rundreise war Oudtshoorn, mitten in der Halbwüste der Kleinen Karoo.

[Foto]

Tradouws Pass

Um dorthin zu gelangen, musste ich zuerst aber meinen (voraussichtlich) längsten Fahrtag hinter mich bringen und dabei nicht weniger als drei Pässe überqueren: zuerst den Shaw’s Mountain Pass von der Walküste zur Schnellstraße, dann den Tradouws Pass in die Kleine Karoo, und schließlich den Huisrivier Pass kurz vor Oudtshoorn. Nachdem aber landschaftlich gesehen ein Pass schöner als der andere war, ist die Fahrt zumindest nicht zu fad geworden.

[Foto]

Huisrivier Pass

[Foto]

Strauß

In Oudtshoorn angekommen, habe ich mich gleich einer der dortigen Touristenattraktionen gewidmet: einer Straußenfarm. Oudtshoorn ist nämlich selbst erklärte "Straußenhauptstadt der Welt", und hat dementsprechend insbesondere im späten 19. Jahrhundert (als keine Dame von Welt ohne Straußenfeder am Hut außer Haus gegangen wäre) geboomt. Diesen Glamour hat die Tour auf der Straußenfarm allerdings vermissen lassen; ich bin den Eindruck nicht losgeworden, dass es die Farm eigentlich nur für Touristenführungen gibt – auch wenn behauptet wurde, dass die Tiere noch immer geschäftlich genutzt werden: die Federn für den Karneval in Rio, das Fleisch zum Essen, und die Haut als Leder für Geldbörsen.

[Foto]

Cango Caves

So war dann die zweite große Touristenattraktion, die heute Vormittag auf dem Programm gestanden ist, mein persönliches Highlight von Oudtshoorn: die Cango Caves. Dieses Höhlensystem ist zwar vielleicht nicht ganz so extensiv wie die Höhlen in Phong Nha, aber auch hier gibt es beeindruckend große Tropfsteinformationen, sodass sich die Cango Caves im Vergleich zu Phong Nha definitiv nicht verstecken müssen – und das will ja was heißen.

[Foto]

[Foto]

Cango Caves

Ganz besonders amüsant war dann noch der Abenteuer-Teil der von mir gebuchten "Adventure Tour": Da kriecht man nämlich mitunter auf allen vieren durch enge Gänge mit so klingenden Namen wie "Tunnel of Love" (weil einen die Höhlenwände so eng umschlingen), "Devil’s Chimney" (weil es schlotartig nach oben geht) oder "Letterbox" (weil man wie ein durch den Briefschlitz einer Tür eingeworfener Brief zu Boden rutscht).

[Foto]

[Foto]

Letterbox

Von den Cango Caves hätte ich dann noch einen vierten Pass, den Swartberg Pass, in Angriff nehmen können (der angeblich landschaftlich gesehen praktisch alle anderen Gebirgspässe Südafrikas in den Schatten stellt). Allerdings heißt es nur, dass man bei Schönwetter auch in einem "normalen" (nicht mit Allrad-Antrieb ausgestattetem) Auto die (nicht asphaltierte) Passstraße bewältigen könne, und Nicht-Südafrikaner äußern im Internet auch immer wieder einmal die Meinung, das selbst das eine eher gewagte Behauptung ist. Nachdem es gerade zu regnen begonnen hatte, wollte ich diesen Pass also weder meinem Auto noch seinem Fahrer antun, und bin stattdessen nach Süden in Richtung Küste aufgebrochen – über den (asphaltierten) Outeniqua Pass. Auch der wäre wohl landschaftlich ganz schön gewesen, wenn ich nicht vor lauter Wolkenbruch kaum die Straße (geschweige denn die Umgebung) gesehen hätte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert