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Die römische Provinzence

Die Stadt Arles ist reich an römischer Geschichte – und römischen Ruinen. Diese habe ich mir heute bei einem Tagesausflug dorthin genauer angeschaut.

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Amphitheater

Die Sehenswürdigkeit von Arles aus römischer Zeit ist dabei das Amphitheater (das praktischerweise auch am nächsten zum Bahnhof liegt). Viel davon ist jedoch leider schon zerstört, denn anscheinend wurde es jahrhundertelang als eine Art Steinbruch verwendet, wenn Baumaterial gebraucht wurde. Dementsprechend wenig ist von den Zuschauertribünen übrig; stattdessen wurde in der Mitte eine Stahlkonstruktion aufgebaut, um dort die französische (unblutige) Form des Stierkampfs zu betreiben.

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Amphitheater

Es wurde aber in den letzten Jahrzehnten umfangreich restauriert, und so gibt es noch (oder wieder?) einige Rundgänge auf unterschiedlichen Ebenen, auf denen man das Amphitheater (fast) vollständig umrunden kann. Es fällt aber schon auf, dass manche Abschnitte deutlich „moderner“ ausschauen als andere – hier wurden also wohl schon einige (teilweise recht umfangreiche) Restaurierungsarbeiten umgesetzt.

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Amphitheater

Fast direkt daneben befindet sich das Römische Theater. Bühne und Zuschauerränge schauen dort noch gut erhalten (oder gut restauriert?) aus, dafür ist vom ganzen „Rundherum“ nicht mehr allzu viel übrig. Vielmehr liegen zahlreiche Bruchstücke von Säulen, Giebeln und dergleichen einfach so am Boden herum.

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Römisches Theater

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Kryptoportikus

Apropos Boden: Einige der römischen Reste befinden sich auch unter der Oberfläche. Beispielsweise liegt der heutige Place du Forum zwar in der Nähe der ursprünglichen römischen Forums, aber letzteres war eigentlich viel größer. Einen Teil der Säulengänge, die das römische Forum eingefasst haben, kann man heutzutage auch noch unter der Erde im sogenannten Kryptoportikus besichtigen.

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Römischer Zirkus

Noch weniger zu sehen ist vom Römischen Zirkus: Ein paar Wandreste ragen aus der Wiese vor dem (derzeit geschlossenen) archäologischen Museum, aber der Rest liegt unter den angrenzenden Straßen und Häusern vorborgen.

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Place de la République

Wobei: Der Obelisk aus dem Römischen Zirkus steht seit dem 17. Jahrhundert auf einem zentralen Platz in der Altstadt, dem Place de la République, vor dem Rathaus der Stadt. Auf ebendiesem Platz findet man auch die Kathedrale Saint-Trophime samt angeschlossenem Kloster. Diese Bauten stammen natürlich nicht aus der Römerzeit, sondern „erst“ aus dem 12. Jahrhundert.

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Cloître Saint-Trophime

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Alyscamps

Sehr wohl wieder aus der Römerzeit stammen die Konstantinthermen (eine öffentliche Badeanstalt) und Alyscamps (eine antike Nekropole). Bei ersterem kann man die Badanlagen noch durchaus erkennen. Bei letzerem ist von der früher anscheinend riesigen Bestattungsanlage nur noch eine einzige Allee mit Sarkophagen und eine Handvoll Kapellen übrig ist. Hier hat nicht nur die Stadtentwicklung (anscheinend vor allem der Eisenbahnbau) zugeschlagen, sondern zuvor angeblich schon Bauern aus der Gegend, die die Sarkophage als Tiertränken wiederverwendet haben sollen.

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Konstantinthermen

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LUMA Arles

Zum Abschluss habe ich (sozusagen als Kontrastprogramm) noch bei einem sehr modernen Teil der Stadt vorbeigeschaut: der LUMA Arles. Dabei handelt es sich um einen Kulturkomplex mit einem sehr auffälligen Turm (siehe nebenstehendes Foto) inmitten einer Parkanlage, dem Parc des Ateliers (die anscheinend auch zu den Kunstinstallationen dazugehört; warum sonst sollte plötzlich aus dem Teich feiner Wasserdampf aufsteigen?). Die Aussichtsterasse im obersten Stockwerk des Turms ist dabei erfreulicherweise öffentlich zugänglich, sodass ich noch einen schönen Blick von oben auf die Altstadt von Arles werfen konnte.

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Parc des Ateliers

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Blick auf Arles

Auf die Kunstausstellungen habe ich verzichtet. Ich bin aber zuvor schon mit ein wenig Straßenkunst in Berührung gekommen, die auf gekonnte Weise die (französisch-sprachige) Comic-Kultur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit der römischen Geschichte der Stadt kombiniert:

Wandmosaik eines Schlumpfes in römischer Rüstung

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