Am Beginn meines Urlaubes sind ja einige Tage mit einer Berg/See-Kombo gestanden. Heute war eine Burg/See-Kombo an der Reihe: Aus nostalgischen Gründen musste ich einfach der Burg Hochosterwitz einen Besuch abstatten. Den Nachmittag habe ich dann dem Ossiacher See (wo sich mein Quartier befindet) gewidmet.
In meiner Kindheit habe ich ja viele Urlaube bei meiner Großmutter in St. Veit an der Glan verbracht. Jeden Sommer war dabei ein Besuch auf der nahen Burg Hochosterwitz für mich Pflicht – ich war davon so begeistert und habe einfach immer so lange gebettelt, bis wir wieder hingefahren sind. Nun, ein gutes Vierteljahrhundert später, bin ich also wieder zu dieser beliebten Touristenattraktion zurückgekehrt.
Nachdem die Burg in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu ihrer heutigen Größe ausgebaut wurde, hat sich in dem (im Vergleich lächerlich kurzen) Zeitraum seit meinem letzten Besuch klarerweise wenig getan – aber das war meinen nostalgischen Gefühlen natürlich nur zuträglich. Man geht noch immer durch die 14 (!) Burgtore, die den Weg zu der auf einem Felsen thronenden Burg schützen, hinauf. Weil ich heute sehr früh dran war, hatte ich sogar das Glück, als erster (Tourist) durch das Tor Nr. 1, das sogenannte Fähnrichtor, zu schreiten. Erst danach hat mich ein anderer Tourist überholt, der offensichtlich auf einer Mission war, so gehetzt hat er gewirkt. (*)
Ich hingegen habe das Hinaufspazieren genossen, und jedes der 14 Tore genauso interessiert inspiziert, wie ich das schon als Kind gemacht habe. Jedes der Tore ist ein wenig anders gestaltet (z.B. mal mit Zugbrücke, mal mit Fallgitter, mal mit beidem), und man hat auch immer wieder einen anderen Blick auf die imposante Festungsanlage sowie die umliegende Landschaft. Oben angekommen habe ich natürlich auch das Burgmuseum(**) (mit der bekannten Ritterrüstung für den über zwei Meter großen Burghauptmann Schenk, einem wahren Riesen für das Mittelalter) besucht. Am Weg hinunter habe ich dann noch die Burgkirche genauer unter die Lupe genommen.
Am Rückweg zum Ossiacher See habe ich auch noch einen kurzen Stopp in St. Veit eingelegt. Beim Durchfahren auf dem Hinweg habe ich schon gemerkt, dass sich einiges verändert hat, aber im Stadtzentrum mit dem Unteren Platz und (vor allem) dem Hauptplatz ist noch vieles wie früher: Es gibt das hübsch verzierte Rathaus ebenso so noch wie den Springbrunnen, auf dessen Stufen ich als Zwei- oder Dreijähriger ausgerutscht bin und mir ein Cut an der Augenbraue geholt habe.
Wieder zurück am Ossiacher See musste ich das gute Wetter einfach für einen Stand-up-Paddling-Ausflug nützen, nachdem ich schon am Vortag zu Sonnenuntergang den Weg zum Strand ausgekundschaftet hatte. Leider hat sich die Sonne, kaum dass ich mit dem Aufpumpen meines Boards begonnen habe, hinter einer großen Wolke versteckt. Fürs Aufpumpen selbst war das ja noch kein Problem, doch beim Paddeln war es anfangs dann doch fast ein wenig frisch. Den mitgenommenen Pulli habe ich aber nicht gebraucht, und als sich die Sonne wieder gezeigt hat, konnte ich mich auch meines T-Shirts entledigen. Fast hätte es sogar noch für einen kurzen Sprung ins Wasser gereicht.
(*) Als ich schließlich oben bei der Burg angekommen bin, hat er sich gerade wieder auf den Weg nach unten gemacht – Banause!
(**) leider mit Fotografierverbot