Nach meinem Urlaub ist nun wieder Teleworking angesagt, diesmal aus Los Gigantes an der (Süd-)Westküste Teneriffas. Im Vergleich zu meiner ersten Arbeitswoche in Gran Canaria habe ich vielleicht etwas weniger Erkundungen unternommen und mich mehr aufs Baden im Meer konzentriert – aber darüber kann man sich Mitte November ja auch nicht beschweren.
Viel zu erkunden gibt es direkt im Ort nämlich nicht wirklich: Es ist doch ein ziemlicher Touristenort. Was ihn jedoch besonders attraktiv macht ist die Lage am Fuße der (zwischen 300 und 600 Meter hohen) Klippen von Los Gigantes, die das Teno-Gebirge hier zum Meer hin begrenzen.
Das Meer wiederum ist (wieder einmal) ziemlich wild rund um die Küste, sodass man nur an wenigen Orten schwimmen gehen kann. Die ersten drei Tage bin ich zur kleinen Playa de los Guíos gepilgert, einer kleinen Bucht hinter dem lokalen Hafen (für kleine Sportboote), nur gute fünf Gehminuten von meinem Quartier entfernt. Dort gibt es zwar mitunter auch hohe Wellen, die einen ordentlichen Sog verursachen können, sodass ich mich eher aufs Plantschen denn aufs Schwimmen beschränkt habe, aber zumindest nicht zu viele spitze Steine (sondern einen schwarzen Sandstrand), und außerdem einen Rettungsschwimmer.
Am Mittwoch habe ich dann auch das Meeresschwimmbecken einmal ausprobiert. Auch hier ist es so, dass die (höheren) Wellen die gemauerte Begrenzung überwinden können, und zwar in hohen Fontänen – so hoch, dass mich bei einer besonders starken Welle das Wasser sogar von oben erwischt hat, obwohl ich rund vier bis fünf Meter von der Begrenzung entfernt war. Dementsprechend ist dieses Meeresschwimmbecken auch mehr zum Plantschen als zum Schwimmen geeignet (abgesehen davon, dass es recht beliebt und daher – vor allem für die Größe – recht voll ist).
Am nächsten Tag wollte ich mir eigentlich eine längere Mittagspause gönnen, und bin bereits am späten Vormittag nochmals zum Meeresschwimmbecken gepilgert (in der Hoffnung, dann dort weniger Leute vorzufinden) – aber der Zugang war gerade von der lokalen Polizei abgesperrt worden. Möglicherweise sind also die über die Begrenzungsmauern schwappenden Wellen doch nicht so ungefährlich? Allerdings bin ich dann auch am Strand, den ich dann am Nachmittag als Alternativprogramm angesteuert habe, von den Wellen ganz schön hin- und hergeschaukelt worden.
Am Freitag habe ich schließlich einen etwas größeren Ausflug unternommen: einen Spaziergang entlang der Strandpromenade bis nach Alcalá. Bei der Playa de la Arena, bei der ich nach einer knappen dreiviertel Stunde angekommen bin, hat es mich zum ersten Mal ein wenig gejuckt, ins Wasser zu gehen, denn der (schwarze) Sandstrand hat schon sehr einladend ausgeschaut. Allerdings waren die Wellen auch recht kräftig, und ich wollte die Küste ja noch ein wenige weiter erkunden, also bin ich weitermarschiert.
Kurz hinter La Arena beginnt dann offensichtlich das Surf-Revier: Die Wellen waren dort so hoch, und sind schon so weit draußen gebrochen, dass die vom Land kommende steife Brise einen wahren Sprühnebel von den Wellenkämmen nach hinten geweht hat – zumindest sehr hübsch anzuschauen; die (meisten) Surfer haben aber anscheinend auf andere Wellen gewartet.
In Alcalá bin ich dann schließlich in einer kleinen Bucht gelandet, die offensichtlich gerade so orientiert ist, dass die großen Wellen vom Atlantik dort nicht hineingespült werden – also ideal für eine Runde Schwimmen zum Abschluss meiner kleinen Küstenerkundung.
Abends konnte ich mir natürlich – wie (fast) jeden Abend dieser Woche – nicht die Gelegenheit entgehen lassen, den Sonnenuntergang zu beobachten (wenn ich schon wieder an einer Westküste bin). Heute war dieser zwar wegen der dicken Wolken über La Gomera nicht direkt zu beobachten. Allerdings sind die rot leuchtenden Klippen von Los Gigantes eigentlich ohnehin fast die größere Attraktion.
Auch das wilde Gurgeln der Wellen zwischen den Felsen vor der Küste hat mich dabei immer wieder in seinen Bann gezogen. Speziell eine kleine Kette an Felsen, die offensichtlich genau die richtig Höhe hat, dass die Wellen mal von der einen, mal von der anderen Seiten über sie drüber strömen, hat mich allabendlich fasziniert:
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