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Eine (Arbeits-)Woche in Las Palmas

Die letzten fünf Tage habe ich mit Teleworking aus Las Palmas de Gran Canaria verbracht. Auch die Freizeit ist dabei aber nicht zu kurz gekommen – wenn man schon im Ausland weilt, muss man ja noch mehr auf die Work-Life-Balance achten, damit man sein Quartier nicht nur fürs Drinnen-Sitzen und Arbeiten zahlt.

Trotzdem bin ich die Woche anfangs eher gemütlich angegangen: Montags habe ich zuerst mal eine Pause von den Erkundungen eingelegt, und mich auf ein gemütliches, typisch spanisches (sprich: spätes) Mittagessen an „meinem“ Strand Las Canteras und aufs Baden im Meer beschränkt.

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El Confital

Am Dienstag war dann wieder eine kurze Wanderung an der Reihe: Nachdem mein Wanderführer eine zweistündige Wanderung beschrieben hat, die praktisch direkt an meiner Unterkunft beginnt(*), musste ich die ja geradezu machen. So bin ich nach der Arbeit flotten Schrittes in Richtung El Confital losmarschiert – fast ein bisschen zu flott, um genau zu sein: Als ich nach rund 20 Minuten beim Strand angekommen bin, war ich ziemlich außer Atem – und habe erst dann gemerkt, wie sehr ich noch von der Arbeit her auf Adrenalin war. (**) Sobald mir das aber bewusst geworden ist, konnte ich erfolgreich einen Gang herunterschalten.

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Westküste von La Isleta

So bin ich dann gemütlich am „Strand“ (sprich: Felsen) entlang ans Westende der Halbinsel La Isleta geschlendert, und habe mich dort auf die Suche nach dem weiteren Wanderweg zum Aussichtspunkt auf einem kleinen Hügel gemacht. Ich glaube, im Endeffekt habe ich den Weg gefunden, den auch mein Wanderführer beschrieben hat – allerdings kreuzen sich dort so viele kleine Wegerln, dass man sich dessen nicht ganz sicher sein kann.

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Blick auf Las Palmas

So oder so, ich bin am Aussichtspunkt gelandet – ganz falsch kann es also nicht gewesen sein. Von dort oben hat man tatsächlich einen tollen Blick auf die Stadt – wenn auch der (Fracht-)Hafen an der Ostküste schon sehr prominent ist. Am Rückweg habe ich dann noch festgestellt, dass der Hügel, auf dem ich zuvor gestanden bin, von Höhlen durchzogen ist, die früher angeblich sogar als Wohnhöhlen verwendet wurden. Allerdings ist der offensichtlich mal existierende Erkundungspfad ebenso offensichtlich abgesperrt, sodass ich auf eine Besichtigung aus der Nähe verzichten musste.

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Cuevas de los Canarios

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Altos del Confital

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Prozession der Kirchengemeinde "Nuestra Señora de la Luz"

Mittwoch war zur Abwechslung wieder gemütlicher: ein spätes Mittagessen, gefolgt von einem Verdauungsspaziergang zur nahen Kirche Nuestra Señora de la Luz. Bereits am Sonntag Abend bin ich nämlich über eine Prozession dieser Kirchengemeinde gestolpert: Die laute Blasmusikkapelle, die voran marschiert ist, konnte man einfach nicht überhören. Am Ende der Prozession wurde eine Marienstatue ausgeführt – wohl „Nuestra Señora de la Luz“ (zu deutsch: „Unsere Liebe Frau vom Licht“). Anscheinend ist das Teil von jährlichen, mehrwöchigen Feiern dieser Kirchengemeinde.

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Nuestra Señora de la Luz

Die Feierlichkeiten hatten aber auch eine weltliche Komponente: Als die Prozession Halt gemacht hat, wurde wohl direkt vom Dach des Hauses neben mir eine Feuerwerkbatterie mit mehreren Dutzend Raketen abgefeuert. Später, als ich bereits daheim war, hat es erneut einen Riesenknall gemacht, und ich konnte vom Fenster (neben einem davonlaufenden, furchtbar verschreckten Mädel) noch ein weiteres Feuerwerk beobachten. Vielleicht hat also der 16. Oktober noch eine weitere (weltliche) Bedeutung hier?

Als ich dann die Kirche gesehen habe, hat sich aber auch die Vermutung aufgedrängt, dass das einfach nur ein Ausdruck der Freude sein könnte, den doch eher schlichten, etwas „zusammengeschustert“ wirkenden Zweckbau von Kirche zumindest für gewisse Zeit hinter sich gelassen zu haben. Das nahegelegene Castillo de la Luz hat da schon etwas mehr hergemacht.

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Nuestra Señora de la Luz

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Castillo de la Luz

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Sonnenuntergang über Las Canteras

Die letzten beiden Tagen bin ich dann noch gemütlicher angegangen: jeweils ein Mittagessen im Schatten mit Blick auf den Strand, und später noch ein wenig Plantschen im Wasser. Dabei war ich bei weitem nicht der Einzige, der am späten Nachmittag nur mit Handtuch in der Hand auf den Strand gepilgert ist – das machen wohl auch die Einheimischen ganz gerne.

Abends hat sich Las Canteras natürlich auch noch für einen gemütlichen Spaziergang angeboten – insbesondere, weil die Bucht nach Westen weist. Zwar hatten wir nur an zwei Tagen einen so kitschigen Sonnenuntergang wie auf den Fotos (sonst war die Bewölkung am Horizont einfach zu dicht), aber ein Schlendern entlang der Strandpromenade ist ja auch einfach so ein gemütlicher Tagesausklang.

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Sonnenuntergang über Las Canteras


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Abendstimmung in Las Canteras


(*) Das ist wirklich wörtlich zu nehmen: Mit dem ersten Schritt aus der Hintertür war ich bereits auf dem Wanderweg.

(**) Wie war das nochmal mit dem "auf die Work-Life-Balance achten"?

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