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Fahrt durch Zeit und Raum

Heute habe ich die Isle of Arran schon wieder verlassen, und bin nach Oban weitergefahren. Um die Fahrt aber interessanter zu gestalten, habe ich mir ein paar nette Zwischenstopps ausgesucht.

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Tarbert Castle

Der erste war im kleinen Örtchen Tarbert – oder man könnte auch sagen: im Mittelalter. Dort habe ich mir nämlich die Ruinen der gleichnamigen Burg aus dem späten 13./frühen 14. Jahrhundert angeschaut. Viel ist davon aber nicht mehr übrig, sodass der Blick auf den Hafen fast interessanter war. Dieser muss übrigens einen ziemlichen Tidenhub erfahren, denn er war über weiter Strecken ohne Wasser, und die Kaimauer wohl über zwei Meter hoch.

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Tarbert

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Nether Largie Standing Stones

Der nächste Stopp war dann im Kilmartin Glen, wo sich die bedeutendste Ansammlung von neolithischen und bronzezeitlichen Überresten des schottischen Festlandes befindet. Damit bin ich auch gleich 3.000 bis 5.500 Jahre in die Vergangenheit gereist, denn aus dieser Zeit stammen die von mir besuchten Stätten: Den Anfang haben die Nether Largie Standing Stones gemacht, Monolithen aus der mittleren Bronzezeit. Danach ist der Temple Wood Stone Circle an die Reihe gekommen, der eigentlich aus zwei Steinkreisen besteht, wovon der ältere wohl rund 5.000 Jahre alt ist. Den Abschluss hat dann der Nether Largie South Cairn gebildet, ein rund 5.500 Jahre alter Grabhügel.

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Temple Wood Stone Circle

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Nether Largie South Cairn

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Kirche von Kilmartin

Es gibt noch einige weitere Fundstätten, darunter auch eine mit Felszeichnungen, die mir aber leider bei der Vorbereitung durch die Lappen gegangen ist – und das Kilmartin-Museum, das ich eigentlich (unter anderem auch um eine Übersicht über die interessantesten Fundstätten zu bekommen) besuchen wollte, war leider noch wegen Renovierung geschlossen. So habe ich meine Pause dann im Schatten der lokalen Kirche verbracht, die zwar selbst nicht so alt, aber von immerhin bis zu 700 Jahre alten Grabsteinen umgeben ist.

Danach habe ich einen Abstecher über den Atlantik gemacht – zumindest bin ich über die auch "Bridge over the Atlantic" genannte Clachan Bridge auf die Insel Seil gefahren. Die Breite des Kanals zwischen Festland und Insel lässt zwar ein wenig Zweifel aufkommen, ob man das schon „Atlantik“ nennen darf, aber streng genommen handelt es sich tatsächlich um Wasser dieses Ozeans.

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Bridge over the Atlantic

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Seil

Nachdem ich schon die „weite“ Fahrt über den Ozean angetreten habe, bin ich dann auch gleich noch in das Örtchen Ellenabeich weitergefahren, das durch Schieferabbau groß geworden ist. Um genau zu sein, wurde praktisch die gesamte Insel Eilean nam Beitheach (nach der übrigens der Ort benannt wurde) bis zu einer Tiefe von 76 (!) Metern abgebaut, von einem schmalen Rand abgesehen. Durch den Aushub, der neben der Insel ins Meer geschüttet wurde, wurde die Insel mit Seil verbunden (und heute steht auf diesem Aushub die besagte Ortschaft). Bei einem Sturm im Jahre 1881 ist schließlich der schmale Rand des Steinbruchs eingebrochen, sodass sich heute anstelle der Insel nur noch ein Meeresbecken befindet.

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Ellenabeich

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Seil

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Oban

Schließlich bin ich wieder auf „unsere“ Seite des Atlantik zurückgekehrt und habe mich auf den Weg zu meinem Tagesziel, Oban, gemacht. Dieses Städtchen gilt als „Gateway to the Isles“. Es wird also auch für mich in den nächsten Tagen mit der Erkundung von schottischen Inseln weitergehen – doch das ist eine andere Geschichte (und was für eine!).

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