Heute habe ich einmal das gemacht, was man als "echter" Österreicher (insbesondere als Wiener) wohl zumindest einmal im Leben gemacht haben sollte: Ich habe mir die Feierlichkeiten zum heutigen Nationalfeiertag aus der Nähe angeschaut.
Die Hauptmotivation war für mich eigentlich der Tag der offenen Tür im Parlament: Das habe ich erst einmal (vor rund 20 Jahren) im Rahmen eines Lehrausgang mit der Schule von innen gesehen, und wollte es mir daher wieder einmal anschauen. Nachdem ich bereits recht zeitig (kurz vor 9.30 Uhr) vor Ort war, bin ich dann auch sehr schnell hineingekommen, und konnte die prunkvollen Hallen des Baus in Ruhe genießen.
Danach bin ich noch zum nahe gelegenen Heldenplatz hinüberspaziert, wo die traditionelle Leistungsschau des Bundessheeres stattgefunden hat. Auf dem Weg dorthin hätte man glauben können, dass die Leistung des Bundesheeres in erster Linie aus Essen besteht. Zumindest hat sich eine Imbissbude an die nächste gereiht, teilweise auch aus den "Kronländern": vom "ungarischen Langos" bis zum "Yugoslavian food" (das unter diesem Titel paradoxerweise an einem Stand namens "Balaton Grill" angeboten wurde).
Direkt am Heldenplatz sind dann aber doch die Hubschrauber, Panzer und sonstigen Gefährte des Bundesheeres gestanden, die vor allem bei den Kindern für Begeisterung gesorgt haben. Auch das Hantieren mit einer Panzerfaust konnte ausprobiert werden, was dann auch die Halbwüchsigen augenscheinlich begeistert hat – man kann ja wohl nicht früh genug beginnen, für Nachwuchs zu werben.
Mir haben aber eher die anzugelobenen Rekruten leid getan, die sich die Beine in den Bauch stehen und eine Politikerrede nach der anderen über sich ergehen lassen mussten. Zu allem Überdruss durften sie sich dann zwischendurch auch noch Befehle wie Das Ganze: Habt… Acht!
oder Ehrenkompanie: Bei… Fuß!
(!) anhören.
Ich habe dann noch einen Sprung im Außenministerium vorbeigeschaut, das aber kaum prachtvolle Räume zu bieten, sondern nur auf Information über seine Tätigkeiten gesetzt hat. Auf einen Besuch der Präsidentschaftskanzlei habe ich schließlich jedoch verzichtet, denn die wäre erst ab 14 Uhr geöffnet gewesen – und bereits kurz nach 11.30 Uhr hat sich davor eine erste Schlange gebildet!