In den letzten eineinhalb Tagen haben wir die Chinesische Mauer erkundet – von dem bestens renovierten Mauerstück bei Mutianyu bis zum nahezu verfallenen Teil bei Jiankou.
Update vom 31. Oktober 2016
Zusätzliche Fotos sind verfügbar.
Bei Mutianyu führen sogar zwei Sessellifte zur Mauer hinauf, die die Berggrate entlangführt. Wir sind allerdings rund eine halbe Stunde zu Fuß aufgestiegen. Oben angekommen, kann man bei der Wanderung über die Mauer immer wieder einen Blick über die sich in der Ferne verlierenden, scheinbar endlose Mauer genießen. Leider war es (wohl auch bedingt durch Smog) sehr dunstig, und so ist die Mauer meist im Dunst verschwunden. Trotzdem waren es großartige Ausblicke.
Am Ende der "Touristenstrecke", die in Mutianyu vom Turm Nr. 1 bis zum Turm Nr. 20 reicht, hat uns noch ein steiler Aufstieg über eine Unzahl an Stufen erwartet. Überhaupt ist die Mauer nur abschnittsweise flach genug für einen ebenen Gehweg; oft sind Stufen hinauf- oder hinunterzuklettern. Nach dem Turm Nr. 20 folgt eine nur teilweise renovierte Strecke (bei der beispielsweise die Mauer nicht mit genormten Ziegeln, sondern mit unregelmäßigen Natursteinen gepflastert ist) bis zum Turm Nr. 23. Danach ist der Weg (laut Schild) zwar offiziell für Touristen gesperrt, wir sind aber trotzdem noch bis Turm Nr. 34 weitergegangen. Dabei merkt man abschnittsweise nur noch an der links oder rechts neben dem Weg senkrecht abfallenden "Klippe" , dass man sich noch auf der Großen Mauer befindet, da die ganze Mauer von Sträuchern überwuchert ist. Manchmal muss man sich auch über steile Stücke ohne Stufen durch Festhalten an den Mauerzinnen und/oder Schießscharten nach oben hanteln. Das (gemeinsam mit der Tatsache, dass wir dort praktisch allein unterwegs waren) hat das Ganze aber nur zu etwas Besonderem gemacht.
Am Abend haben wir in einer kleinen Privatunterkunft zu Abend gegessen. Die Dame des Hauses hat uns auch gezeigt, wie man chinesische Teigtaschen zubereitet. Wir waren dabei zwar um vieles langsamer als sie, und sie war offensichtlich nicht immer mit der Qualität unserer Teigtaschen zufrieden, aber die anderen der Gruppe waren der Ansicht, dass das Endresultat durchaus schmackhaft war (ich selbst habe keine gegessen, weil die Füllung aus Schweinefleisch bestanden hat).
Heute haben wir schließlich die Chinesische Mauer bei Jiankou im Rahmen einer Halbtageswanderung erkundet. Dieser Abschnitt ist in einem ähnlichen Zustand wie der letzte Teil am Vortag. Absoluter Höhepunkt der heutigen Wanderung war die "Himmlische Leiter", die wohl so heißt, weil man bei einem falschen Schritt schnell im Himmel landen kann. Sie führt nämlich abschnittsweise nahezu senkrecht in die Höhe und hat teilweise sehr schmale und abgenutzte Stufen – ganz schön furchteinflößend!