Die letzten drei Tage habe ich rund um Lake Whakatipu verbracht (der oft noch in der eigentlich falschen europäischen Transkription als Lake Wakatipu bezeichnet wird).
Begonnen habe ich praktisch mit einer Umrundung, denn obwohl mein vorheriges Quartier südwestlich des Sees gelegen ist, und ich am Nordwestufer einquartiert war, musste ich um die Südspitze herum und entlang des Ostufers nach Norden: Im Westen gibt es einfach keine Straßen. Zu Fuß hätte ich vielleicht gehen können, aber mein ganzes Gepäck (oder gar mein Mietauto) wollte ich dann doch nicht schultern. So habe ich aber gleich einige Aussichtspunkte am östlichen Seeufer „mitnehmen“ können.
Westlich von Queenstown (denn auch diese Stadt liegt am Lake Whakatipu) war dann Zeit für einige Wanderungen, sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt.
Auf dem Mt Crichton Loop Track, die dem Twelve Mile Creek in die Berge folgt, konnte ich ein paar Spuren der Goldsucher sehen, wie etwa Sam Summers Hut, die Hütte des gleichnamigen Goldsucher aus den 1930er-Jahren, oder einen aus dem Felsen gehauenen Ablaufkanal zum nächsten Bach.
Am Rückweg bekommt man dann auch einen Blick auf die Berge, in deren Schatten man da wandert, und kann auch einen schönen Blick über den nahen Lake Dispute (und ein Eckerl vom Lake Whakatipu) genießen.
Etwas mehr vom Lake Whakatipu bekommt man dann vom Aussichtspunkt oberhalb von Bob’s Cove zu sehen, wo der See ja fast schon einen tropischen Eindruck vermittelt.
Auch das Twelve Mile Delta hat ein paar schöne Ausblicke zu bieten, sowohl auf den See als auch auf „Ithilien“ (wo Frodo und Sam Olifanten gesehen haben).
Mein Tag in Kinloch war dann bewölkt und etwas regnerisch, sodass ich auf die tief in die Berge führenden Wanderwege verzichtet habe und stattdessen ein paar kürzere Spaziergänge im Tal absolviert habe.
Begonnen habe ich mit dem Diamond Creek Track, der vor allem bei Fischern beliebt zu sein scheint. Sonst ist es ein sehr gemütlicher Spaziergang in pittoresker Umgebung.
Dasselbe trifft auch auf den Glenorchy Walkway zu, nur dass dort mehr Touristen unterwegs sind, denn der Ort Glenorchy ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel von Queenstown – wie schon im 19. und frühen 20. Jahrhundert, damals noch per Dampfschiff (weil die Straße erst in den 1960er-Jahren fertiggestellt wurde). Von damals gibt es auch noch die alte „Bahn“station (denn die Dampfschiffe wurden von der neuseeländischen Bahngesellschaft betrieben), die ein beliebtes Fotomotiv darstellt.
An meinem Abreisetag war dann das Wetter deutlich besser als vorhergesagt – ein wenig wolkig zwar, aber die Wolken haben die Qualität des Ausblicks eigentlich nur gehoben. So bin ich wieder oft bei Aussichtspunkten stehengeblieben, um den Blick über den See schweifen zu lassen – und in der Wilson Bay kurz vor Queenstown bin ich dann sogar kurz in den See gehüpft. Die damit einhergehende Erfrischung war sogar noch größer als gedacht, denn nur knapp unterhalb der Wasseroberfläche wird das Wasser wirklich kalt.