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Monte Perdido Lluvioso

Meine erste Station in Spanien sollte dem Ordesa-und-Monte-Perdido-Nationalpark gewidmet sein. Leider war dieser „verlorene Berg“ (Monte Perdido) für mich auch ein „regnerischer Berg“ (monte lluvioso). Zudem sollte die Zufahrt zum Park ab dem morgigen Montag für rund zehn Tage wegen Straßenbauarbeiten gesperrt werden, was meine Optionen zusätzlich reduziert hat. Nachdem es gestern praktisch durchgeregnet hat, musste ich dann heute, dem letzten Öffnungstag, in den sauren Apfel beißen und trotz mäßiger Wettervorhersage mein Glück versuchen.

Ich bin zeitig (um 6:00 Uhr) aufgestanden und war somit (wegen der recht westlichen Lage, und dem schon einziehenden Herbst) schon vor Sonnenaufgang unterwegs. Fast hätte ich unterwegs ja noch aufgegeben, weil ein plötzlicher Wolkenbruch eingesetzt hat, aber beim kurzen Umdrehen sind mir dann doch auch ein paar andere Verrückte Touristen entgegen gekommen, also habe ich mich ihnen angeschlossen, um zumindest sicher einen Parkplatz zu erhalten.

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Ordesa-Tal

Den ersten Regenguss habe ich noch lesend im Auto abgewartet, bevor ich mich gegen 8:30 Uhr dann auf den Weg gemacht habe. Dabei sind noch dichte Wolken um die Wände des Ordesa-Tals gezogen, in dem ich unterwegs war, sodass ich nur erahnen konnte, wie spektakulär das wohl ausschauen muss.

Angesicht der Witterung habe ich auf die Wanderung den Berghang hoch (wie ich das ja beispielsweise schon in Gavarnie gemacht habe) verzichtet, und bin dem „Touristenweg“ am Talboden gefolgt. Der Regen hat sich dabei nie lange eine komplette Pause gegönnt – aber wenigstens waren (wohl vor allem durch den heftigen Regen am Vortag) die Wasserfälle (vor allem jene des Hauptflusses) richtig beeindruckend.

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Cascada del Estrecho

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Bosque de las Hayas

Ein gutes Stückchen hat der Weg dann durch den Wald, den Bosque de las Hayas, geführt, der durch die tiefliegenden Wolken durchaus etwas Mystisches an sich hatte. Attraktiver für mich waren aber trotzdem die Wasserfälle – sofern sie nicht gerade direkt am Wanderweg stattgefunden haben, wie es leider teilweise auch der Fall war. Besonders herausfordernd war der knöcheltief überflutetet Teil, wo ich dann auf der Mauerbrüstung balancieren musste. Ganz trockenen Fußes habe ich all dieses Herausforderungen aber leider nicht gemeistert. (*)

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Gradas de Soaso

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Cola de Caballo

Schließlich habe ich den Talschluss, den Circo Soaso erreicht, wo die Wasserfälle nur so die Felsklippen heruntergeströmt sind. Ganz am Ende des Tals hat dann auch noch ein ganz besonders großer Wasserfall gewartet, der Cola de Caballo (Pferdeschwanz). Just als ich dort angekommen bin, hat dann sogar kurz die Sonne hinter den Wolken hervorgeschaut, sodass meine Mittagspause am Fuße des Wasserfalls sehr angenehm war.

Dabei hat sich auch gezeigt, dass es offensichtlich eine gute Idee war, so zeitig aufzubrechen, denn praktisch im Sekundentakt sind neue Wanderer eingetroffen. Binnen kürzester Zeit war der Wasserfall ziemlich überlaufen – da habe ich wohl ziemliches Glück gehabt.

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Wasserfälle im Circo Soaso


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Circo Soaso

Ein plötzlich auffrischender Wind hat mich dann den Rückweg antreten lassen – und wenige Minuten später hat es wieder geregnet. So ist es dann praktisch den ganzen Rückweg lang weitergegangen: Mal kurz Sonnenschein, dann wieder (mehr oder weniger starker) Regen.

Gottseidank ist die Wettervorhersage für morgen etwas besser – jetzt muss ich nur noch meine Wanderschuhe bis dahin wieder trocken kriegen.


(*) Zum Teil sind daran wohl auch meine alten, nicht mehr ganz dichten, Wanderschuhe Schuld. Zwar habe ich bereits ein neues Paar daheim, aber das Eingehen ist sich vor dem Urlaub nicht mehr ausgegangen.

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