Wenn es Sir Arthur Dudley Dobson nicht gegeben hätte! Er hat 1864 die ersten Europäer über den heute nach ihm benannten Pass (Arthur's Pass, nicht Dobson Pass) geführt, und so kann man von der gleichnamigen Village einige spektakuläre Wanderungen unternehmen.
Bereits die Anreise per Zug, dem TranzAlpine von Christchurch ist atemberaubend und wird als eine der schönsten Zugfahrten der Welt gepriesen. Dementsprechend groß ist der Andrang im Freiluft-Aussichtswaggon, wo man fotowütige Japaner und fette Amerikaner aus dem Weg boxen (oder zumindest aus dem Foto zoomen) muss.
In Arthur's Pass Village angekommen, habe ich erst einmal die Devil's Punchbowl Falls erkundet – bevor es zu schütten begonnen hat und für fast 24 Stunden nicht mehr aufgehört hat. Als am nächsten Tag der Regen gegen 13.00 Uhr nachgelassen hat, wollte ich mit einem deutschen Zimmerkollegen ein wenig das Tal erkunden, wobei wir jedoch von ebendiesen Wasserfällen kurz aufgehalten worden sind: Bereits von der Ferne war sichtbar, dass sie durch den Regen deutlich mächtiger geworden sind, sodass wir den etwa 30-minütigen Abstecher zum Fuß der Fälle nochmals unternommen haben. Was für ein Unterschied zum Vortag!
Danach sind wir noch etwa eine Stunde im Tal entlang spaziert und haben weitere Wasserfälle gesehen, bevor es gegen 15.00 Uhr wieder zu regnen begonnen hat – und erneut bis in die Nacht wie aus Schaffeln geschüttet hat. Diese eineinhalbtägigen Regenfälle waren aber (obwohl unter den stärksten, die ich je erlebt habe) nur mittelschwer
: bloß 150 mm Regen, wie ich am nächsten Tag erfahren habe!
Zum Glück war mein zweiter kompletter Tag in Arthur's Pass dann mit strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel gesegnet, sodass ich die Wanderung unternehmen konnte, wegen der ich eigentlich gekommen war: die Besteigung des Avalanche Peak, einem 1833 Meter hohem Gipfel (immerhin 1100 Meter über dem Talboden). Gemeinsam mit einem Australier und einem (anderen) Deutschen sind wir den unglaublich steilen Pfad hinaufgekraxelt, und sind bereits nach zweieinhalb Stunden auf der Spitze angekommen. Die Mühe des Aufstiegs hat sich jedoch wirklich gelohnt, denn von oben hat man einen wahrlich fantastischen 360°-Rundblick auf die umliegenden Berggipfel. Außerdem haben uns einige Keas (Bergpapageien) "unterhalten", indem sie unsere Sachen anknabbern wollten.
Nachdem wir so schnell unterwegs waren, habe ich am Nachmittag dann noch (diesmal alleine) die Flanke des Mt. Aiken bis zu einer Höhe von rund 1200 Meter erklommen. Dann hat es mir aber auch gereicht, und ich bin für einen geruhsamen Abend in die Herberge zurückgekehrt.