Meine derzeitige "Basis" liegt im Inntal, und da darf ein Ausflug auf die Berge oberhalb von Innsbruck nicht fehlen: Ich habe mich für die Auffahrt mit der Patscherkofelbahn entschieden, und von deren Bergstation eine Rundwanderung auf dem Glungezer Höhenweg und dem Zirbenweg unternommen.
Bereits direkt von der Bergstation der Patscherkofelbahn – ja, sogar schon von der Gondel – hat man einen tollen Ausblick auf Innsbruck, das wirklich sehr malerisch am Ufer des Inn und zu Füßen der Nordkette liegt. Ich habe mich kaum sattsehen (und -fotografieren) können an dem Ausblick. Ich bin dann aber doch weitermarschiert, denn ich hatte noch viel vor.
Nach eine knappen dreiviertel Stunde am (recht eben den Berghang entlang laufenden) Zirbenweg zweigt der Glungezer Höhenweg ab. Wie ich erst unterwegs herausgefunden habe, könnte man auf diesem Weg gleich drei Gipfel erklimmen; ich habe mich jedoch an meinen ursprünglichen Plan gehalten und den höchsten der drei (und Namensgeber), den Glungezer, ins Visier genommen.
Man steigt auf dem Glungezer Höhenweg durch immer karger werdende Vegetation einige hundert Höhenmeter hinauf, bis man schlussendlich nur noch durch eine Felslandschaft kraxelt. Dann hat man jedoch schon fast die Glungezer Hütte und nur wenig darüber auch den Gipfel des Glungezer erreicht. Nachdem ich beim Aufstieg kaum Leute gesehen habe (obwohl der Weg teilweise über weite Strecken einsehbar war), war dann am Gipfel doch überraschend viel los. Da es sich aber um ein größeres Plateau handelt, war es trotzdem nicht beengt.
Übrigens sieht man vom Glungezer in der 360-Grad-Rundumsicht (angeblich) über 500 andere Gipfel und Erhebungen – ich habe nicht nachgezählt. Es sind aber zweifellos sehr viele: Der Blick geht über den Stubaitaler Gletscher übers Inntal bis zum Zillertaler Gletscher.
Nach rund einer halben Stunde Mittagspause (und ausgiebigem Genuss des Panoramas) habe ich mich auf der anderen Seite wieder an den Abstieg gemacht. Dort hat sich auch (möglicherweise) das Rätsel gelöst, wo die ganzen Leute herkommen: Die steigen scheinbar alle von der anderen Seite auf. Ich weiß allerdings nicht, ob dieser Aufstieg einfacher oder schöner ist; ich persönlich habe die Ausblicke von meinem Aufstiegspfad imposanter gefunden.
So richtig viel los war dann aber erst, als ich wieder auf den Zirbenweg gestoßen bin: Den musste ich nun die gesamte Länge zurück zur Patscherkofelbahn gehen, wobei mir Dutzende Familien mit Kindern entgegen gekommen sind – offensichtlich ist das ein sehr beliebter Wochenend-Ausflug hier. Man kann nämlich auch vom Ende des Zirbenweges mit einer anderen Gondelbahn ins Tal und dann mit dem Bus zurückfahren. So hat man einen etwa zweistündigen, ziemlich ebenen Spaziergang auf rund 2000 Meter, mit Ausblicken aufs Inntal und schöner Vegetation (unter anderem den namensgebenden Zirben) rundherum – eigentlich kein Wunder, dass der so beliebt ist!
Auch ich habe meinen Rückweg zur Patscherkofelbahn daher noch genossen, auch wenn ich zugeben muss, dass meine Beine gegen Ende schon etwas schwer geworden sind. Kurz vor 16:00 Uhr bin ich daher müde, aber glücklich wieder ins Tal gefahren.