Heute ist mein erster „echter“ Urlaubstag, und ich habe Las Palmas Lebewohl gesagt. Nachdem ich mir mein Mietauto abgeholt habe, bin ich in Richtung Inselmitte (und damit in die Berge) aufgebrochen, wo ich die nächsten Tage verbringen werde – denn man kann dort ausgezeichnet wandern.
Bevor es allerdings wirklich soweit war, habe ich unterwegs noch beim Barranco de los Cernícalos Station gemacht. Der liegt zwar auch schon recht rural, und ich konnte kaum glauben, durch welche Sträßchen ich da kurven muss, um dort überhaupt mal hinzukommen, aber eher noch am Rande der „echten“ Berge. Das macht ihn aber nicht weniger attraktiv.
Zwar wirkt er im Gegensatz zum Barranco del Álamo etwas weniger wild, aber er ist von einem kleinen Flüsschen durchflossen, sodass man die ganze Zeit vom Gurgeln des Wassers begleitet wird. An einer Stelle gleich zu Beginn wird der FLuss sogar in einen kleinen Kanal neben dem Weg umgeleitet, sodass fast ein wenig Madeira’sche Wandergefühle aufkommen. Am Ende der Wanderung wartet noch ein Wasserfall – oder eigentlich sogar deren zwei, denn der erste, auf den ich gestoßen bin (und bei dem ich zuerst sogar schon wieder umkehren wollte) ist nur ein einstufiger Wasserfall, während der sogenannte „große Wasserfall“ in zwei Kaskaden herabstürzt.
Weil das aber nur eine kurze Wanderung war, und ich nicht so früh in mein Quartier konnte, habe ich noch eine zweite Wanderung eingeschoben – diese schon mittem im Zentrum der Insel, und gleich die bei Touristen beliebteste Wanderung überhaupt: jene zum Roque Nublo. Dieser „Wolkenfelsen“ ist anscheinend ein altkanarischer Kultplatz, weswegen jeder dorthin möchte. Es ist jedoch nicht nur der Roque Nublo sehr hübsch, wie er sich so 65 Meter nahezu senkrecht in die Höhe streckt, auch die umliegende Fels- und Berglandschaft kann sich durchaus sehen lassen.
Am Fuße des Roque Nublo angekommen, bieten sich dann grandiose Blicke in die Tiefe – sogar umrahmt von einem imposanten Felsenfenster. Damit wäre das „Touristenprogramm“ dann schon auch abgeschlossen – ich habe mich noch für eine Umrundung des Felsens entschlossen, und so auch aus anderen Blickwinkeln noch die umliegenden Berge und Täler zu Gesicht bekommen.
Schließlich bin ich nach Tejeda aufgebrochen, wo sich mein Quartier befindet. Diese Ortschaft hat sich als wunderschöne Bergsiedlung entpuppt – doch das ist eine andere Geschichte.