Der heutige Tag war den Goldsuchern in der Karangahake Gorge gewidmet – oder (besser gesagt) was davon übrig ist.
Viel ist das nämlich nicht, und selbst das Wenige kann man nur eingeschränkt erkunden, weil alle Wanderwege an irgendeiner Stelle unterbrochen sind. Ich habe aber das Beste daraus gemacht, und bin zumindest die bestehenden Wege abmarschiert.
So konnte ich die Überreste der beiden Fabriken direkt in der Karangahake Gorge ebenso studieren wie die Victoria Battery etwas weiter flussaufwärts (auf etwas bereiterem Terrain). In allen Fällen ist außer den Betonfundamenten und einigen rostigen Großgeräten nicht mehr viel übrig. Die Goldsuche hat vielmehr andere Spuren hinterlassen: So wurden die umliegenden Hügel praktisch vollständig abgeholzt, da das Holz als Brennmaterial verwendet wurde. Das Zyanid, das zum Auswaschen des Goldes aus dem gewonnenen Erz verwendet wurde, hat außerdem die Flüsse verunreinigt.
Die Infrastruktur, die damals aus dem Boden gestampft wurde, ist auch nicht mehr in Verwendung: Die Eisenbahntrasse ist jetzt etwa ein Radweg. Durch den Eisenbahntunnel kann man aber auch zu Fuß marschieren, um etwas tiefer in die Karangahake Gorge zu kommen (da der Wanderweg direkt in Schlucht leider wegen einem Erdrutsch gesperrt war). Dabei musste ich feststellen, dass ein Kilometer ganz schön lang sein kann, wenn man in einem nur spärlich beleuchteten Loch in der Erde unterwegs ist, an dessen Wänden das Wasser herunterrinnt (teilweise sogar in stetigem Strom). Als Belohnung durfte ich dann aber in Ruhe einen grandiosen Blick auf die Schlucht genießen (was mir sonst nur auf die Schnelle durchs Autofenster vergönnt gewesen wäre).
Zwischendurch habe ich noch bei den Owharoa Falls einen kurzen Stopp eingelegt, die sehr idyllisch über einen Haufen von dunklen, runden Felsblöcken kaskadieren – Wasserfälle können sie, die Neuseeländer!