Heute war die Wettervorhersage wieder wandertauglicher: zwar noch etwas bewölkt und ein wenig kühler, aber immerhin trocken. Daher hat es mich wieder in die Berge gezogen. Dabei bin ich meinem Modus Operandi von vor zwei Tagen treu geblieben: mit der Seilbahn hinauf, und dann gemütlich auf 2000+ Metern Seehöhe eine Runde drehen.
Diesmal habe ich mich für den Naturpark Puez-Geisler entschieden. Der liegt eigentlich gar nicht so weit von der Seiser Alm entfernt: Die Auffahrt mit der Seilbahn beginnt im Nachbarort, nur auf der anderen Seite des Grödnertals. Dementsprechend konnte ich bei und nach der Auffahrt auch wieder einen Blick auf die Langkofelgruppe genießen (nur eben von einer anderen Seite).
Alsbald haben mich aber die Geislerspitzen, auf die mein Wanderweg geradewegs zu geführt hat, in ihren Bann gezogen. Zusammen mit der Puezgruppe (mit der gemeinsam sie dem Naturpark auch seinen Namen geben) bilden sie einen wunderschönen Talkessel, in den sich der Wanderweg hinein und dann auch zusehends hinauf gewunden hat. Dabei habe ich die ganze Zeit keine Menschenseele getroffen. Unmittelbar nach der Seilbahn war zwar noch ein Pärchen vor mir unterwegs, aber das ist schon bald nach einer der ersten Kehren verschwunden. (*) So konnte ich das tolle Panorama ungestört genießen.
Erst als ich unterhalb der Geislerspitzen (rund 250 Meter höher als zuvor) wieder auf dem Rückweg war, sind mir die ersten anderen Wanderer entgegen gekommen. Als ich dann kurz nach der Pieralongia-Alm eine kleine Pause eingelegt habe, sind plötzlich laufend neue Wanderer eingetroffen. Möglicherweise macht man diese Runde also üblicherweise in der entgegengesetzten Richtung?
Ich habe mich aber dem Strom der Wanderer widersetzt und meinen Weg auf den Gipfel der 2519 Meter hohen Seceda fortgesetzt. Von dort hat man nochmals einen tollen Blick auf die schroffen, steil abfallenden Felsen der Geislerspitzen. Leider haben es die südlichen Berge der Puezgruppe es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr geschafft, die von Südosten herannahenden Wolken abzuhalten, und es ist ohne Sonne gleich merklich frischer geworden – und auch die Berggipfel haben nicht mehr ganz so schön gestrahlt wie noch zuvor.
Nach einer erneuten Pause habe ich mich dann gemütlich auf den Rückweg zur Seilbahn gemacht. Dabei haben sich immer wieder noch schöne Ausblicke auf die umliegenden Berge ergeben – manchmal sogar bei Sonnenschein, wenn die Sonne mal wieder durch die Wolken geblinzelt hat.
Alles in allem war auch die heutige Wanderrunde ein sehr lohnender Ausflug in die Südtiroler Dolomiten – und gut 600 Höhenmeter habe ich auch wieder absolviert.
(*) Es ist allerdings auch noch ein anderer Wanderweg abgezweigt. Man muss sich also keine Sorgen machen, denke ich.