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Von Küste zu Küste

Die letzten vier Tage habe ich in Stewart Island verbracht, der „dritten Insel“ von Neuseeland (südlich der Südinsel). Dabei war der Fokus ganz auf den Naturschönheiten der Insel.

Viel anderes geht auch nicht, den rund 93 Prozent der Insel stehen unter Naturschutz. Trotzdem habe ich den ersten und letzten Tag meines Aufenthaltes in und rund um Oban, dem Hauptort (um nicht zu sagen: dem einzigen Ort) der Insel, verbracht. Die Natur beginnt hier nämlich bereits praktisch vor der Haustür.

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Raroa Walk

Der Fuchsia Walk, mit dem ich meine Erkundung begonnen habe, liegt nämlich mitten im Ort. Trotzdem findet man sich schon nach wenigen Metern inmitten dichter Vegetation wieder, sodass man der Meinung sein könnte, mitten in einem großen Wald zu stehen. Der Raroa Walk führt dann in weiterer Folge aus dem Ort hinaus und über einen kleinen Hügel an die Südseite der Landzunge, auf der Oban liegt, zur Golden Bay. Entlang der Küste und dann über den Peterson Hill kann man schließlich wieder ins Stadtzentrum zurückkehren.

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Golden Bay

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Golden Bay und Paterson Inlet vom Observation Rock

Die Golden Bay kann man aber auch schon früher zu Gesicht bekommen, wenn man nämlich nach dem Fuchsia Walk nicht gleich am Raroa Walk weitergeht, sondern zuerst zum Observation Rock abbiegt, von dem aus man einen guten Blick nicht nur auf die Golden Bay, sondern gleich einen größeren Teil des Paterson Inlet hat (zu dem die Golden Bay gehört).

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Horseshoe Bay

Um auch die Küste entlang der Nordseite der erwähnten Landzunge zu erkunden, habe ich den Horseshoe Point Track genommen. Dabei kommt man an vielen schönen Sandbuchten vorbei, die manchmal fast schon karibisch anmuten würden, wenn da nicht das Wetter wäre. Es war zwar ein typischer Stewart-Island-Sommertag, aber das heißt halt: großteils bewölkt, etwas windig, die lokale Bevölkerung in T-Shirts und kurzen Hosen, und ich (zumindest morgens) mit drei Schichten bekleidet.

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Sarah Cove

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Dead Man Beach

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Landung am Strand

Im Gegensatz zu meinem ersten Aufenthalt vor 15 Jahren habe ich mich aber nicht mit der Erkundung der Umgebung von Oban zufrieden gegeben. Der Hauptgrund meines Aufenthalts war nämlich eine Tour mit Übernachtung in der Mason Bay am anderen Ende der Insel. Dafür ist es frühmorgens mit einem (nur zehnminütigen) Flug in die Mason Bay gegangen, wo der Flieger am Strand gelandet ist (was nur bei Ebbe möglich ist).

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Duck Creek

Nach Abliefern des Gepäcks in der nahen Mason Bay Hut, etwas flussaufwärts entlang des Duck Creek gelegen, war gleich der zentrale Programmpunkt des Aufenthalts an der Reihe: die Suche nach Kiwis. Es gibt dort nämlich eine große Kiwi-Population, von denen zahlreiche auch tagsüber aktiv sind (obwohl Kiwis ja eigentlich nachtaktive Vögel sind). Weil die Tiere aber trotzdem oft schwer aufzuspüren sind, habe ich mich für diese zwei Tage für eine geführte Tour von Ruggedy Range entschieden.

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Auf der Suche nach Kiwis

Bei der Suche nach Kiwis gibt es übrigens eine Reihe von Regeln zu beachten (zumindest aus Sicht unserer Tourleiterin):

  1. Lautlos gehen
  2. Im Gänsemarsch gehen
  3. Mit genügend Abstand zum Vordermann gehen (*)

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Kiwi-Küken

Ich war mit diesen drei Regeln schon so beschäftigt, dass ich kaum mehr Kapazität zum Ausschau-Halten nach Kiwis übrig hatte. Gottseidank hatten wir eben eine Tourleiterin, die schon recht bald den ersten Kiwi im Gebüsch erspäht hat. Während dieser (im Unterholz) noch etwas schwierig zu beobachten war, hat sich ein bisschen später dann die Gelegenheit ergeben, ein Jungtier im Gras direkt vor uns zu beobachten. Dem waren wir nämlich anscheinend vollkommen egal – möglicherweise war er einfach viel zu hungrig, um sich von uns von der Futtersuche abhalten zu lassen.

Das Fotografieren dieses jungen Kiwis war aber trotzdem eine Herausforderung, weil er eben nahezu andauernd den Kopf nach unten gesteckt hat, um mit seinem Schnabel in der Erde nach Würmern und Insekten zu suchen. So habe ich nun wohl Dutzende Fotos von einem kleinen Federball im Gras – aber gottseidank auch manche, auf dem man den Federball tatsächlich als Kiwi erkennen kann.

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Kiwi-Küken

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Mason Bay

Am Nachmittag war dann die Erkundung der Gegend an der Reihe, denn Mason Bay punktet nicht nur mit der Präsenz von Kiwis: Es gibt von einer vielfältige Pflanzenwelt bis hin zu großen Sanddünen so einiges zu entdecken.

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Sanddünen

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Kiwispuren im Sand


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Greenhood-Orchidee

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Hound's Tongue

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Historischer Schaf-Scher-Schuppen

Am zweiten Tag der Tour sind wir dann zu Fuß wieder quer über die Insel zurück in Richtung Oban gewandert. Dabei war das Wetter für hiesige Verhältnisse extrem sommerlich-warm: über 20° C! Der strahlende Sonnenschein hat aber auch dafür gesorgt, dass das Tussock-Gras sich schön gülden in der sanften Brise gewiegt hat.

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Unterwegs von Mason Bay nach Freshwater

Nach der Durchquerung des sogenannten Chocolate Swamp (bei dem wir ohne die eingerichteten Holzstege wohl tatsächlich einen schokoladenfarbigen Überzug auf unseren Hosenbeinen bekommen hätten) sind wir dann auch in regelrechten Tunneln von Manuka-Bäumen gelandet, die genug Schatten gespendet haben, um das Wandern durchaus angenehm zu machen.

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Chocolate Swamp

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"Tunnel" aus Manuka-Bäumen


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Unterwegs nach Freshwater

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Freshwater River

Trotzdem waren wir alle nach Ankunft beim Freshwater River recht erschöpft und daher auch ganz froh, dass der Rest des Weges zurück in den Ort dann per Wassertaxi zurückgelegt werden konnte (auch wenn der Teil übers Paterson Inlet wegen des dann schon wieder auffrischenden Windes eine ziemlich schaukelige Angelegenheit war).


(*) außer, wenn wir das explizit nicht tun sollten, z. B. im offenen Gras

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