Für die Fahrt vom Rheintal in die Arlberg-Region habe ich nicht die Autobahn genommen, sondern den Weg durch den Bregenzerwald. Diese Strecke ist zwar um vieles kurviger, aber dafür auch landschaftlich um vieles reizvoller als die Autobahn. Außerdem hat es mir die Möglichkeit gegeben, eine Wanderung im Bregenzerwald zu unternehmen. Dabei bin ich der Empfehlung eines Arbeitskollegen gefolgt, der erst kürzlich eine (offensichtlich sehr beeindruckende) Dokumentation über die Kanisfluh gesehen hat. Und wer wäre ich, wenn ich den Vorschlag eines gebürtigen Gsibergers in den Wind schlagen würde?
Besonders empfohlen wird diese Wanderung eigentlich zu Sonnenaufgang, aber das war mir dann doch ein wenig zu früh. (*) Außerdem wäre der Ausgangspunkt für den Aufstieg zu Sonnenaufgang (eine mit dem Auto erreichbare Alm) auf der für mich "falschen" Seite des Berges gelegen. So habe ich mich doch für die (offensichtlich sehr beliebte) Mellaubahn als Aufstiegshilfe entschieden. Bereits direkt von der Bergstation auf der Roßstellealpe hat man dabei einen tollen Blick auf die nördlich gelegenen Berge (was vielleicht auch die Beliebtheit der Bahn erklärt).
Ich habe jedoch die Bahn bald hinter mir gelassen – in der Hoffnung, dass das dann auch für die meisten Touristen gilt. Vielleicht haben aber doch auch andere die oben erwähnte Dokumentation gesehen: Es waren doch immer wieder ein paar Grüppchen von Wanderern am Weg anzutreffen. Für manche war aber immerhin die rund 20 Gehminuten von der Gondelbahn entfernte Kanisalpe wenigstens eine erste Station.
Es sind aber immer noch genug übrig geblieben, die gemeinsam mit mir den steilen Anstieg auf die Kansifluh in Angriff genommen haben – durchaus mit gutem Grund, denn die Rundblicke auf die südlich gelegeneren Gipfel sind praktisch mit jedem Schritt besser geworden. Am Hehlesattel (zwischen Hoher Stoß und Kanisfluh) angekommen hat sich dann der Rundblick auch auf Westen und Norden erweitert – und ganz oben am Gipfel war dann überhaupt ein 360-Grad-Rundblick auf die Vorarlberger Bergwelt zu bestaunen (siehe auch Titelbild).
Leider war auch am Gipfel recht viel los. Die meisten wollten jedoch offensichtlich partout rund ums Gipfelkreuz Pause machen, während ein paar Meter den Kamm weiter kaum jemand gesessen ist. So habe ich doch noch in relativer Ruhe meine Jause und den Ausblick genießen können.
Weil ich trotz ausgiebiger Pause noch recht viel Zeit hatte, habe ich am Rückweg noch einen kleinen Umweg über die Wurzachalpe eingelegt. Zwar hatte die seit Schulbeginn (also seit heute) nicht mehr geöffnet, aber fairerweise hat ein Hinweisschild das bereits weit im Voraus angekündigt, sodass sich keine Enttäuschung über den versagten Hollundersaft breit gemacht hat.
Bevor ich schließlich wieder ins Tal gefahren bin, habe ich noch einen kleinen Spaziergang über die Roßstellealpe angehängt, um nochmals den Blick zurück auf den Hohen Stoß und die Kanisfluh zu genießen.
Kurz und gut: Es war ein toller Tag im Bregenzerwald – danke für die Empfehlung, J.!
(*) Andererseits hätte mich dann wohl auch nicht die Schwiegermutter meines Vermieters beim Auto-Beladen erwischt, weil sie gerade die Zeitung hereinholen wollte, und mich rund eine Stunde lang über ihre Meinungen zu Corona-Impfung (grundvernünftig), E-Autos (skeptisch) und die Ungerechtigkeit des Lebens (illustriert anhand von Beispielen) unterrichtet.
Oh very nice, you actually went to the Kanisfluh and took some really great pictures! Quite a scenic area, i hope you enjoyed your hike up there…I really have to check this out myself at some point!
You sure do! It’s a beautiful hike! 🙂
The comments above just confirmed my assumption about the identity of the mentioned colleague… 😉
Keep having fun!