Die Galapagos-Inseln sind nicht unbedingt eine Destination, die man mit Entspannungsurlaub verbindet, doch angesichts dem erneuten Wechsel in eine andere Klimazone war es ganz angenehm, die ersten beiden Tage etwas gemütlicher anzugehen.
Auf den ersten Blick ist der Temperaturunterschied zwischen Festland (rund 20° C Tageshöchsttemperatur) und Galapagos (etwa 27° C) nicht so groß. Allerdings muss man wissen, dass es auf Galapagos auch nachts kaum abkühlt und noch dazu recht schwül ist. Das macht im ersten Moment dann doch etwas fertig.
So haben sich meine Erkundungen am ersten (Nachmit-)Tag praktisch auf die Fahrt vom Flughafen zum Quartier und einem kleinen Spaziergang in dessen Nähe beschränkt. Doch bereits da fällt auf, wie divers die Natur hier auf kleinem Raum ist: Der Flughafen auf der Insel Baltra liegt in einer staubtrockenen Landschaft, die gerade von dornigem Gestrüpp und ein paar Kakteen besiedelt ist. Auf der Hauptinsel Santa Cruz ist im Hinterland hingegen üppiges Grün in Form von Sträuchern und Laubbäumen, die auf den ersten Blick auch bei uns wachsen könnten(*), zu finden. Rund um den Hauptort Puerto Ayora kann man, wie sich später herausstellen sollte, wiederum durch Kakteenwälder spazieren.
Diese Kakteen habe ich jedoch erst am nächsten Tag zu Gesicht bekommen, als ich der Tortuga Bay einen Besuch abgestattet habe. Dort sollte man, wie der Name verrät, (Wasser-)Schildkröten beobachten können, aber leider waren zu hohe Wellen, sodass schwimmen untersagt war. Daher musste ich mich auf die Beobachtung von Meerechsen und Roten Klippenkrabben beschränken und konnte mich nur in einer flachen, windgeschützten Lagune etwas abkühlen.
Zuvor habe ich bereits beim Charles-Darwin-Forschungsstation einige Arten von (Land-)Schildkröten in Gefangenschaft zu sehen bekommen – die freilebenden folgen erst (hoffentlich) auf meiner bevorstehenden Kreuzfahrt. (Galápagos-)Seelöwen und (Braun-)Pelikane haben sich schließlich beim lokalen Fischmarkt zum ersten Mal bei mir vorgestellt. Dort werden sie nämlich mit Fischabfällen gefüttert, was sie sich natürlich nicht entgehen lassen.
Am zweiten vollen Tag hatte ich mich endlich ans Wetter etwas gewöhnt (und es war, weil etwas windiger, auch nicht mehr so schwül), aber weil die Tagesausflüge alle sehr früh beginnen, war dafür keine Zeit mehr (und zuvor wollte ich mich nicht zu einem vollen Tag Aktivität verpflichten müssen). Daher bin ich wieder in der Nähe des Hauptortes geblieben und bin zu Las Grietas, einer mit Brackwasser gefüllten Felsspalte, in der man schwimmen/schnorcheln kann, gefahren. Die Fauna ist dabei (untypischerweise für Galapagos) weniger aufregend (nur ein paar größere Fische), aber die ins Wasser fallenden Sonnenstrahlen tauchen die Felsen in ein ganz besonderes Licht.
An einem nahen Strand habe ich außerdem zum ersten Mal mit ein paar (kleinen) Riffhaien geschnorchelt; gesehen habe ich meine ersten Haie (gemeinsam mit einem Rochen und einer Meeresschildkröte) nämlich schon rund um den Pier vor der Abfahrt zu Las Grietas. Direkt am Pier machen es sich mitunter auch ein paar Seelöwen gemütlich.
Am Nachmittag habe ich dann eine Halbtagestour per Boot durch die Bucht gemacht, die uns als erstes noch einmal zu Las Grietas geführt hat. Bedingt durch die steiler einfallenden Sonnenstrahlen war es fast noch beeindruckender; (viel) ruhiger war es allerdings in der Früh.
Beim anschließenden Schnorcheln vor der Küste konnten wir (trotz überraschend schlechter Sicht) einige Meeresschildkröten beim Fressen beobachten. Ich hatte auch das Glück, als einziger der Gruppe einen Weißspitzen-Riffhai (kurz) zu Gesicht zu bekommen.
Die anschließenden beiden Stopps waren tiermäßig nicht mehr ganz so beeindruckend. Immerhin habe ich zum ersten Mal (Blaufuß- und Masken-)Tölpel aus der Nähe sehen können.
Bis auf die geringe Anzahl an Blaufußtölpeln war die "Ausbeute" in den vergangenen zweieinhalb Tagen aber durchaus eine gute – und die Kreuzfahrt zu den fernab der Zivilisation gelegenen Inseln, wo die Tierwelt entsprechend noch reicher sein soll, kommt ja erst.
(*) Auf den zweiten Blick stellt man dann doch fest, dass es sich nicht um Birke, Eiche und/oder Ahorn handelt.