Heute ist eine der beliebtesten Wanderungen der Region auf dem Programm gestanden: die Umrundung der Drei Zinnen im gleichnamigen Naturpark. Allerdings war ich bei weitem nicht der einzige mit diesem Programmpunkt heute.
Weil mir kurvige Bergstraßen derzeit schon reichen (und weil die Maut recht hoch ist), habe ich mich für eine Anreise per Bus entschieden. Damit war ich aber eindeutig in der Minderheit, denn mit nur maximal 40 Leuten pro Bus wäre der Wanderweg bei weitem nicht so voll. Ich bin nämlich im Pulk mit Dutzenden anderen losmarschiert – und das, obwohl ich im ersten Bus des Tages unterwegs war.
Es hat aber durchaus seine Gründe, warum diese Rundwanderung so beliebt ist. Es liegt bei weitem nicht nur an den imposanten Felsspitzen der Drei Zinnen, sondern durchaus auch an der pittoresken Bergwelt der Umgebung. Anfangs hatte ich sogar fast mehr Augen für letztere, denn die Wanderung beginnt (bei der Auronzo-Hütte) so knapp unterhalb der Drei Zinnen, dass man sie gar nicht so richtig in Augenschein nehmen kann.
Erst nach und nach wandert man die Drei Zinnen entlang, und erspäht schließlich sogar vier (!) oder mehr Felsspitzen, die steil in die Höhe ragen. Welche drei davon jetzt genau die Drei Zinnen sind, habe ich nicht ganz eindeutig feststellen können (war mir aber auch, ehrlich gesagt, eher egal). Von einem Aussichtspunkt etwas abseits des „offiziellen“ Rundwegs hat man jedenfalls einen tollen Blick auf das gesamte Bergmassiv – eben inklusive der Drei Zinnen (siehe Titelbild).
Der Rundweg führt dann weiter über den Paternsattel östlich der Drei Zinnen vorbei. Dort oben war dann fast noch mehr los als unterwegs – der Speikboden-Gipfel ist nichts dagegen! Ich bin daher rasch zum nächsten Etappenziel, der Drei-Zinnen-Hütte weitergezogen. Beim Blick zurück zeigen sich dann auch tatsächlich drei prominente Felsspitzen – das werden dann wohl die Drei Zinnen sein.
Die Drei-Zinnen-Hütte war dann gottseidank geschlossen, und es war auch noch recht früh, sodass der Touristenandrang dort dann überschaubar war. Ich habe daher gleich eine (frühe) Mittagsjause mit Blick auf die Bödenseen (auf der anderen Seite des dortigen Passes) eingelegt. Als dann um halb zwölf das Murmeln ringsherum schlagartig lauter wurde, habe ich schnell noch zu den Seen nach unten Reißaus genommen – wohl wissend, dass das nur eine temporäre Lösung sein kann, denn die anderen Wanderer machen ja auch (fast alle) dieselbe Runde wie ich.
Erfreulicherweise hat sich dann aber herausgestellt, dass der weitere Weg durch den Rienzboden nicht mehr ganz so wurlig war wie anfangs. Vielleicht sind ja doch noch einige Wanderer zur Mittagsrast bei der Hütte geblieben? So bin ich munter durch die Senke und (nicht mehr ganz so munter) wieder hinauf zum zweiten Pass, dem Forcella Col di Mezzo (auf der westlichen Seite der Drei Zinnen), weitermarschiert.
Hat man diesen Pass einmal überquert, ist es nicht mehr weit zum Ausgangspunkt bei der Auronzo-Hütte. Als erstes erspäht man aber die vielen Autos am großen Parkplatz – die sind dort oben leider um einiges prominenter als die Hütte.