Nun beginnt meine Erkundung der Bay of Plenty, der großen Bucht im Nordosten der Nordinsel von Neuseeland. Meine erste Station war Tauranga, wobei ich dort eigentlich nur geschlafen habe. Meine Tagesaktivitäten haben andernorts stattgefunden.
Mein erster Stopp in der Bay of Plenty war ja (wie berichtet) eigentlich schon vor drei Tagen in Waihi Beach. Gestern habe ich dann in Katikati Halt gemacht, das in den 1990ern begonnen hat zu versuchen, als Mural Town
Touristen anzulocken – und offensichtlich funktioniert das, denn ich bin ja auch stehen geblieben. Entlang der Hauptstraße durch den Ort gibt es viele Wandmalereien mit den unterschiedlichsten Themen zu sehen: historische Darstellungen (oft abgestimmt aufs Gebäude, zum Beispiel ein Gemischtwarenladen auf der Wand des Supermarkts), Kiwiana, oder auch lokale Persönlichkeiten (wie etwa der in Wien geborene und in den 1980ern hier verstorbene Dorfarzt).
Gleichzeitig ist Katikati übrigens auch die Avocado-Hauptstadt Neuseelands
, was natürlich auch zur Schau gestellt wird. Schließlich hat die Stadt noch einen sogenannten Haiku-Park, wahrscheinlich den größten außerhalb Japans, sicher aber der größte englisch-sprachige
. Mir war ja bis vor meinem Besuch nicht einmal klar, dass es so etwas gibt: In einem Park sind große Steine verteilt, auf denen je ein Haiku eingraviert wurde. Dabei wird (angeblich) sowohl Stein als auch Haiku auf die Platzierung im Park abgestimmt.
Nach so viel Kultur musste ich mir dann meine (fast) tägliche Dosis Wasserfälle abholen: Ich bin zu den Kaiate Falls gefahren. Dort bekommt man gleich mehrere Wasserfälle zum Preis von einem: Die oberen Kaiate Falls sind eher Kaskaden, die in mehreren Stufen mit mehrfacher Richtungsänderung herabfließen. Die unteren Kaiate Falls erinnern dann ein wenig an die Otuihau Whangārei Falls, wie sie da so in einen halbrunden Kessel stürzen.
Heute war dann das touristische Pflichtprogramm der Bay of Plenty an der Reihe: Mount Maunganui. Dieser erloschene Vulkan an der Spitze einer Halbinsel ist ziemlich ikonisch: Weil rundherum alles so flach ist, sticht er recht deutlich hervor, und ist daher oft schon von weitem gut zu erkennen. Gleichzeitig bietet er von oben auch großartige Ausblicke auf die Umgebung (siehe auch das Titelbild).
Wenn man sich die 30 bis 45 Minuten Aufstieg nicht antun will, kann man ihn auch an seiner Basis umrunden – so wie das beispielsweise heute hunderte Läufer des „City to Surf“-Laufs getan haben, während ich in der Gegenrichtung unterwegs war und mein Bestes gegeben habe, sie nicht bei ihrem Lauf zu behindern.
Für den Nachmittag hat mir das Internet dann einen Besuch vom McLaren Falls Park nahegelegt – also bin ich hingefahren. Dabei hat sich herausgestellt, dass die McLaren Falls eigentlich außerhalb des Parks direkt an der Straße liegen, und es sich bei dem Park vielmehr um den Lake McLaren Park handelt.
Das hat mich aber nicht davon abgehalten, die dortigen Wander- (oder vielmehr: Spazier-)Wege zu erkunden. Auch innerhalb des Parks gab es einen kleinen Wasserfall zu sehen; ansonsten besticht der Park vor allem durch seinen idyllischen See und die Ausblicke auf die umliegenden grünen Hügeln.