Dieses Wochenende findet (zum bereits fünften Mal) das Open House Wien statt, bei dem man Einblicke in sonst nicht der Öffentlichkeit zugängliche Gebäude bekommt. Diese Gelegenheit habe ich genutzt, um ein paar bekannte Bauten näher kennenzulernen.
Meine erste Station war in erster Linie der schönen Aussicht vom 20. Stock wegen gewählt: der Wiener Ringturm. Offensichtlich haben sich das aber auch viele andere gedacht, denn als ich kurz nach dem offiziellen Beginn um 10.00 Uhr dort angekommen bin, hat bereits eine lange Schlange vor dem Eingang gewartet. Im Endeffekt musste ich rund 45 Minuten warten, was im Vergleich zu den (gefühlten) fünf Minuten, die wir im obersten Stockwerk verbringen konnten, doch etwas exzessiv erscheint – aber der Ausblick ist schon sehr schön.
Bei meiner nächsten Station, dem ehemaligen Börsegebäude, war das Verhältnis Warte- zu Besuchszeit mit je rund 30 Minuten schon ein ausgeglicheneres. Dabei hat mich überrascht, dass es einen Innenhof im Stile der 1950er-Jahre (gestaltet übrigens vom selben Architekten wie der Ringturm) gibt. Es ist nämlich der alte riesige Börsesaal damals abgebrannt und wurde dann durch einen grünen Innenhof ersetzt. Andernorts findet man aber schon die prunkvolle Architektur Theophil Hansens vor.
Nach dem Mittagessen habe ich mich einem Faszinosum meiner Kindheit zugewandt: der „Republik Kugelmugel“. Dieses kugelrunde Gebäude fasziniert einerseits durch seine bewegte Geschichte, aber eben auch durch seine außergewöhnliche Form – auch wenn ich es nicht unbedingt bewohnen wollen würde (wobei es ohnehin als Atelier gedacht und nun als Museum genützt wird).
Abgeschlossen habe ich meine kleine Exkursion wieder mit einer recht schönen Aussicht, nämlich jener vom Ares Tower auf der Donauplatte. Leider sind die Eigentümer beim Vermieten aber offensichtlich zu erfolgreich; das einzige freie Büro (das wir somit besichtigen konnten) war im elften Stock (von insgesamt 24) verfügbar. Doch auch schon dort hat man (zumindest von den Vorstandszimmern an der Stirnseite des Gebäudes) einen tollen Blick über die Donau und das Stadtzentrum Wiens.