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Hallstatt zu Corona-Zeiten

Nachdem das Wetter heute als eher wechselhaft angekündigt war, habe ich mich für einen gemütlichen Touristentag entschieden und einen zweiten Versuch gestartet, Hallstatt zu besichtigen – diesmal (großteils) mit Erfolg.

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Hallstätter Hochtal

Mein bewährtes Rezept, schon bald in der Früh aufzubrechen, hat mir auch diesmal wieder einen Parkplatz beschert – wobei ich sagen muss, dass für 9:00 Uhr früh schon verblüffend viele Autos im Parkhaus waren. Ich habe mich dann sogleich auf zum Salzbergwerk gemacht, um auch dort dem Touristenansturm zuvorzukommen. Nachdem das Bergwerk in einem Hochtal rund 400 Höhenmeter über dem See liegt, muss man entweder eine gute Stunde hinaufwandern oder die Standseilbahn nehmen. Nachdem ich heute als Tourist unterwegs war, habe ich mich für letztere entschieden. Oben angekommen, habe ich mich nur kurz von der Aussicht vom "Welterbeblick", einer Aussichtsplattform über Hallstatt, aufhalten lassen, und bin alsbald weiter zum eigentlichen Bergwerk, wo ich gleich in der nächsten Führung, der zweiten des Tages, untergekommen bin.

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Bronzezeitliche Holztreppe

Allerdings muss ich sagen, dass so eine Gruppenführung in Zeiten von Corona ein wenig ein Spießrutenlauf ist. Rund zwei Drittel der Gruppe schert sich praktisch nicht um den vorgeschriebenen Mindestabstand, und auch beim (verpflichtenden) Maskentragen sind manche sehr freizügig – am legersten hat das natürlich genau diejenige ausgelegt, die die ganze Zeit gehustet hat. (*) Der Besuch des Salzbergwerks an sich war zwar recht interessant, allerdings habe ich mir, ehrlich gesagt, ein wenig mehr erwartet. Es ist nämlich mit Filmvorführungen und Lichtershows unter Tage doch sehr touristisch aufgezogen – aber die beiden Rutschen waren amüsant. (**) Ganz zum Schluss gibt es als Highlight noch eine dreitausend Jahre alte Holztreppe (aus dem bronzezeitlichen Bergwerk) zu bewundern – aber nur kurz, denn der Grubenhunt zum Hinausfahren wartet schon.

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Hallstättersee

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Marktplatz Hallstatt

Beim Verlassen des Bergwerks hat uns dann tatsächlich die Sonne begrüßt. Daher habe ich nochmals den Ausblick auf den Hallstättersee genossen, bevor ich schließlich hinab ins Stadtzentrum gefahren bin. Dieses kommt mir zwar weiterhin sehr touristisch vor; die geschlossenen Restaurants am Marktplatz zeugen aber dann doch von den außergewöhnlichen Zeiten. Beim Beinhaus war die Schlange allerdings fast länger als vor fünf Jahren, sodass ich diesmal auf einen Besuch desselben verzichtet habe. Leider hat sich zu diesem Zeitpunkt dann auch das unbeständige Wetter bemerkbar gemacht, und zwar indem es beständig unfreundlicher geworden ist: aus anfänglichem Nieseln ist immer stärkerer Regen geworden, und das Regenradar hat auch für die nächsten Stunden nicht auf Besserung hoffen lassen. Daher habe ich mich nach Abschluss meiner Runde durch die Stadt nicht gemütlich in einem Gastgarten zu einem späten Mittagessen niedergelassen, sondern bin stattdessen zu einem (noch späteren) selbstgekochten Mittagessen wieder ins Quartier gefahren.

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Hallstatt

Wie es der Teufel so will ist am Nachmittag (just beim Schreiben dieser Zeilen) dann doch noch wieder die Sonne zum Vorschein gekommen – wieder aufbrechen werde ich aber trotzdem nicht; vielleicht kommt jedoch die Hängematte im Garten noch zu ihren Ehren.


(*) Mir ist schon klar, dass ein Husten nicht gleich eine Corona-Infektion bedeutet, aber man sollte sich doch gerade in so einer Situation darüber im Klaren sein, dass der Mund-Nasen-Schutz nicht umsonst so heißt.

(**) Die Kavernen waren aber in der Wieliczka-Salzmine imposanter.

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