Nachdem ich gestern schon meinen geplanten Tag am Mondsee verschoben habe, habe ich das heute wieder getan, und mich stattdessen dem Attersee zugewandt.
In der Früh war es zwar noch sehr neblig, doch bereits während des Frühstücks haben sich die ersten Sonnenstrahlen durch den Nebel gekämpft. Daher habe ich mich mit dem Aufbrechen beeilt – und bin dann wieder im dichten Nebel im Auto gesessen. Trotzdem bin ich nach Weyregg am Attersee gefahren, um von dort auf den Wachtberg aufzusteigen. Meine Hoffnung war, dass sich der Nebel in der guten Stunde, die der Aufstieg dauert, schon verziehen wird.
Der hat sich damit aber ein wenig Zeit gelassen. Die erste halbe Stunde konnte ich kaum mehr als die Straße vor mir erkennen; selbst die unmittelbar neben der Straße grasenden Schafe wären mir um ein Haar entgangen. So war es zwar eine schöne herbstliche Stimmung, aber ich bin einfach noch zu sehr auf Sommer eingestellt. Schlussendlich hat sich die Sonne aber durchgekämpft – zumindest in der Höhe, zu der ich bis dahin aufgestiegen bin; weiter unten ist noch immer der Nebel gehangen.
Als ich dann beim Gasthof etwas unterhalb des Gipfels angekommen bin, musst ich zu allem Überfluss noch feststellen, dass der Wanderweg derzeit wegen Forstarbeiten gesperrt ist – hätten sie das nicht schon weiter unten anschreiben können? So bin ich schweren Herzens wieder in den Nebel hinunter abgestiegen und –statt über den Gipfel auf der anderen Seite zum "Weg rund um den Wachtberg" zu stoßen – habe den Rundweg von seinem Start aus in Angriff genommen.
Dieser "Weg rund um den Wachtberg" ist zwar ein ganz netter Waldweg, aber nicht ganz das, was ich mir von dieser Wanderung erhofft hatte. Erst als ich wieder die andere Seite des Wachtbergs – jene Seite, die dem See zugewandt ist – erreicht habe, haben sich bei zunehmend aufklarendem Wetter wieder ein paar schöne Ausblicke ergeben. Kurz vor der Rückkehr habe ich auch eine kleine öffentliche Liegewiese mit Parkplätzen direkt daneben erspäht – und damit war auch meine nächste Station klar.
Ich bin also zu besagter Liegewiese gefahren, und habe erneut mein Stand-up-Paddle-Board ausgepackt. Diesmal war ich gleich nach dem Aufpumpen schwimmen, denn selbst im Schatten einer Trauerweide ist das ganz schön schweißtreibend. Nach kurzer Pause habe ich mich dann für zwei Stunden aufs Board geschwungen und das Seeufer vor dem Wachtberg sozusagen von der anderen Seite inspiziert. Dabei musste ich (wie schon am Traunsee) feststellen, dass so große Seen leider die Eigenschaft haben, dass schon ein wenig Wind genügt, um einige kleine Wellen zu erzeugen, die ausreichen, um das Paddeln etwas anstrengender zu machen, weil man so einfach nicht ins Gleiten kommt. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich aber daran, und es ist eigentlich recht lustig, so von Welle zu Welle (oder manchmal auch von Welle in Welle) zu hüpfen.
Nach dem Paddeln hat sich für mich auch die Frage gelöst, warum man sich zum Entspannen auf einen kleinen Grünstreifen neben die Bundesstraße legt: Wenn man erschöpft genug ist, ist das trotz des Autolärms von hinten sehr willkommen. Schlussendlich habe ich dann aber dem Attersee wieder Lebewohl gesagt – allerdings nicht ohne mir noch meinen Ausblick vom Gasthaus am Wachtberg "abzuholen": Ich bin einfach mit dem Auto hinaufgefahren.