Nachdem ich in den letzten beiden Tagen (für mich) neue Touristenziele entdeckt habe, war es heute wieder an der Zeit, eine Kindheitserinnerung aufzufrischen: mit einer Wanderung in der Tscheppaschlucht.
An den überraschend langen Spaziergang durch den Wald zum Beginn der Schlucht konnte ich mich zwar nicht mehr erinnern, aber danach war alles so wie früher: die immer näher kommenden und höher werdenden Felswände , und der rauschende Loiblbach, der sich in der Mitte seinen Weg bahnt. Die Schlucht ist also weiterhin beeindruckend, auch wenn sich das Verhältnis der Körpergröße zur Felswandhöhe zu Ungunsten der Felswand etwas verändert hat.
Der Wanderweg führt dann über Platformen und Stiegen, die am Fels befestigt sind, bis schließlich auch das nicht mehr möglich ist und man die Schlucht nur noch am oberen Rand „durchqueren“ kann. Schließlich gelangt man (schneller als ich es in Erinnerung hatte – vielleicht spielen die längeren Beine also doch eine Rolle?) zum Tschaukofall, dem höchsten Wasserfall der Schlucht.
Von dort führt dann ein gemütlicher Waldweg zum Gasthaus, von dem die Shuttlebusse wieder zurück zum Parkplatz fahren. Nachdem ich allerdings eine gute halbe Stunde zu früh für den ersten Shuttlebus war, und außerdem in der Schlucht überraschend wenig los war (sodass auch auf den engen Steigen der Gegenverkehr kein Problem war), bin ich einfach wieder zurückmarschiert. Dabei habe ich einen anderen Wanderweg gewählt, der den Tschaukofall links liegen lässt – und siehe da, dort haben sich auch noch Ausläufer der Tscheppaschlucht gefunden! So war die Wanderung zurück also auf jeden Fall dem Bus vorzuziehen.
Vor dem Heimfahren habe ich noch festgestellt, dass mich eine (kaum längere) Alternativroute praktisch direkt am Wildensteiner Wasserfall vorbeiführt – also habe ich den auch noch „mitgenommen“. Mit einer Fallhöhe von 54 Metern ist dieser angeblich einer der höchsten freifallenden Wasserfälle Europas. Leider ist er offensichtlich bei Touristen auch bekannter als die Tscheppaschlucht – zumindest bei rücksichtslosen Großfamilien, die unter lautem Gekreische fürs nächste Instagram-Foto posieren.