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Boah, hin nach Bohinj!

Die letzten zwei Tage habe ich in einem Quartier nahe des Bohinjsko jezero verbracht. Weil die Gegend so eine schöne war, habe ich mich auch kurzerhand auf die Erkundung der näheren Umgebung beschränkt – wieso in die Ferne schweifen, wenn doch Wasserfall, See und Klamm in Gehweite sind?

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Savica

Zugegeben, den gestrigen Tag habe ich mit einer Busfahrt vom Ost- zum Westufer des Sees, nach Ukanc, begonnen. Eine komplette Umrundung des Sees plus die geplante Wanderung zum Savica-Wasserfall war mir nämlich zu viel. (*) Mein Unterbewusstsein war da aber anscheinend anderer Meinung, daher bin ich zum Ausgleich versehentlich eine Busstation (und damit einen halben Kilometer) zu früh ausgestiegen.

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Talschluss des Bohinj-Tals

Dessen ungeachtet bin ich frohen Mutes und flotten Schrittes Richtung Talschluss losmarschiert und war daher schon nach einer Dreiviertelstunde beim Kassahäuschen für den Wasserfall. Die meisten anderen Wanderer hat es offensichtlich weiter hinauf in die Berge gezogen, daher war ich auf den über 500 Stufen hinauf zum Wasserfall praktisch alleine. Erst ganz oben beim Aussichtspunkt habe ich zwei andere Touristen getroffen (und weitere sind danach leider praktisch im Minutentakt eingetroffen).

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Savica-Wasserfall

Vom Aspekt des Tageslichts gesehen war ich aber jedenfalls rechtzeitig: Die Sonne hat den Wasserfall noch direkt beschienen, was sich aufgrund der umgebenden Felswände nur am frühen Vormittag ausgeht. So konnte ich beide „Äste“ des Wasserfalls in der Sonne glitzern und sogar einen kleinen Regenbogen sehen. Beide Teile des Wasserfalls speisen sich übrigens aus derselben Quelle, auch wenn das auf den ersten Blick nicht so aussieht. Das Wasser für den linken, weniger hohen Wasserfall fliest dabei durch unterirdische Höhlen. Überhaupt ist es so, dass der Wasserfall tatsächlich die Quelle des Flusses ist: Auch beim rechten, höheren Wasserfall schießt das Wasser direkt aus dem Karst.

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Badebucht in Ukanc

Nachdem ich mich am Wasserfall einigermaßen stattgesehen hatte, bin ich wieder zum Bohinjsko jezero abgestiegen. Dort angekommen war mir schon so heiß, dass es Zeit für eine kleine Runde Schwimmen war. Gottseidank hat der See gerade die ein, zwei Grad mehr als die Seen in Kranjska Gora, sodass man beim Hand-Hineinhalten schon denkt: „Ja, das passt!“ Beim Hineingehen war es im ersten Moment zwar doch etwas frisch, aber sobald man drinnen ist, ist es eine herrliche Erfrischung.

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Bohinjsko jezero

Ich habe mir dann auf der Wiese eine der (spärlichen) Schattenflächen gesucht, und erst einmal eine genüssliche (verfrühte) einstündige Mittagspause eingelegt. So gestärkt habe ich dann den Wanderweg and der (autofreien) Nordseite des Sees in Angriff genommen. Die Blicke auf den glasklaren See waren dabei fantastisch, die Hitze eher weniger. Bereits zur Hälfte des Weges hätte ich daher gerne wieder einen Badestopp eingelegt.

Leider ist die Nordseite sehr dicht bewachsen, sodass man nicht überall zum See dazukommt. Darüber hinaus waren die wenigen vorhandenen Plätze bereits recht gut besucht (was wohl auch daran gelegen haben dürfte, dass es Sonntag war). Schließlich bietet die Nordseite halt auch wenig Schattenplätze, woran mir aber doch einiges gelegen hätte.

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Bohinjsko jezero

Am Ostufer angekommen, habe ich eigentlich (am Nachmittag!) auch nicht mit mehr Schattenplätzen gerechnet. Dort ist mir allerdings zugute gekommen, dass zwischen den Bäumen und Sträuchern direkt am Strand und dem Weg noch eine kleine Grasfläche zu finden war. So konnte ich es mir sozusagen „in zweiter Reihe“ gemütlich machen (und auch nochmals ins Wasser springen).

Nach entsprechender Pause habe ich dann noch die Seerunde beendet, und abschließend noch den kürzesten Weg vom See zu meinem Quartier ausgekundschaftet. Leider führt der durch sehr sonnige Felder, sodass man daheim angekommen am liebsten wieder in den See springen würde. Aber immerhin war ich damit schon auf den nächsten Tag vorbereitet.

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Mostnica-Schlucht

Begonnen habe ich den zweiten Tage (also heute) aber wieder mit einer Wanderung: Nachdem der Wanderweg zur Mostnica-Schlucht nahezu direkt bei meinem Quartier beginnt, war diese Wanderung ja praktisch Pflicht. So bin ich also ums Eck zur Mostnica gepilgert und bin dann dem Fluss stromaufwärts gefolgt.

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Strudellöcher der Mostnica

In der Schlucht angekommen hat sich auch das Rätsel gelöst, wie sich dort ein Wanderweg ausgeht, wenn die Schlucht angeblich stellenweise nur einen Meter breit ist: Man wandert oberhalb der Schlucht. So ergeben sich leider nur stellenweise Blicke in die Tiefen und Engen der Schlucht. An den etwas breiteren (und flacheren) Stellen bekommt man dafür aber auch einige schöne Strudellöcher zu sehen.

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Mostnica-Schlucht

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Voje-Tal

Besonders lange ist die Schlucht auch nicht, daher bietet sich danach noch eine weitere Wanderung stromaufwärts zum Mostnica-Wasserfall an. Dabei verlässt man leider für die meiste Zeit den Fluss – wobei sich das Voje-Tal (in dem der Fluss fließt) alleine jetzt auch nicht zu verstecken braucht.

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Mostnica-Wasserfall

Erst direkt beim Wasserfall stößt man logischerweise wieder zum Wasserlauf hinzu. Diesmal war ich jedoch möglicherweise nicht zum besten Zeitpunkt vor Ort, denn der Wasserfall hat sich teilweise noch im Schatten „versteckt“. Vielleicht war ich deswegen auch der Meinung, dass er im Vergleich zum Savica-Wasserfall etwas abfällt.

Schließlich bin ich durch die Mostnica-Schlucht wieder zu einer kleinen Siesta in mein Quartier zurückgekehrt. Am späteren Nachmittag habe ich mich dann nochmals auf den Weg zum See gemacht. Leider war es etwas windiger als gestern, aber ein kurzer Sprung ins Wasser war allemal drinnen.

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Ribčev Laz

Nach dem Abendessen habe ich noch einen letzten kleinen Verdauungsspaziergang zum Hauptort Ribčev Laz direkt am See gemacht (wie auch schon vor zwei Tagen, direkt nach meiner Ankunft). Nachdem offensichtlich viele Touristen nur zu einem Tagesbesuch herkommen, ist das auch eine angenehm ruhige Zeit, in der man den See fast ganz alleine genießen kann.

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Sonnenuntergang über dem Bohinjsko jezero


(*) Da wusste ich noch nicht, dass mein Reiseführer bei den Gehzeiten hoffnungslos übertreibt.

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