Schön langsam muss ich ans Heimfahren denken, daher habe ich mich schön langsam in Richtung Osten aufgemacht: Den ersten Stopp habe ich beim Stift Admont eingelegt; am Nachmittag habe ich schließlich eine Wanderung in der Wasserlochklamm unternommen.
Das Highlight im Stift Admont ist zweifelslos die Stiftsbibliothek: Rund 70 000 Bücher sind in einem langen, hellen Saal in zwei Ebenen gesammelt. Die Decke ist mit wunderschönen Fresken verziert, die thematisch so den Büchern in den entsprechenden Sektionen passen. Um den perfekten Eindruck, von lauter Büchern umgeben zu sein, nicht zu stören, wurden sogar die Treppen ins Obergeschoß hinter Bücherattrappen versteckt. Das Ziel, eine beeindruckende Bibliothek zu erschaffen, ist den Baumeistern auf jeden Fall gelungen.
Im Vergleich dazu ist der Rest des Museums, das sich auch noch im Stift befindet, nicht immer ganz so beeindruckend: unter anderem eine naturhistorische Sammlung (vorwiegend ausgestopfte oder aufgespießte Tiere), eine Sammlung von Kirchenschätzen (mit vielen Heiligenstatuetten, aber auch durchaus schönen Stickereien) und so manche alte Dokumente mit ordentlich protzigen Siegeln (die ich wiederum ganz interessant gefunden habe).
Von Admont habe ich dann den (kleinen) Umweg entlang der Enns durchs Gesäuse genommen, was sich voll ausgezahlt hat: Ich war selten mit dem Auto in einem so engen Tal mit so steilen (und vor allem hohen!) Felswänden unterwegs.
Kurz vor der steirisch-niederösterreichischen Landesgrenze habe ich dann noch eine kleine Wanderung in der Wasserlochklamm eingelegt. Diese enge Klamm in einem Nebental der Salza bietet nicht nur das übliche Glucksen und Rauschen des Flusses zwischen den Felswänden, sondern darüber hinaus noch fünf Wasserfälle (mit den kreativen Namen Wasserfall 1, Wasserfall 2, Wasserfall 3, Schleier-Wasserfall (!) und Wasserfall 5) und als abschließenden Höhepunkt noch das Palfauer Wasserloch: ein Loch im Berg, aus dem die Wassermassen (die später durch die Klamm rauschen) nur so herausschießen.