Die Heimat hat mich wieder!

Nach 18 Flügen, (grob) 60 Fahrten mit Wasserfahrzeugen, 37 Tagen im Mietauto und über 250 Fahrten mit sonstigen bodengebundenen Verkehrsmitteln (z.B. Zug, Bus, Taxi, U-Bahn oder Fahrrad), bei denen ich fast 44.000 km in der Luft, ungefähr 800 km zu Wasser und sicher gut 10.000 km zu Lande zurückgelegt habe, bin ich wieder nach Wien zurückgekehrt. Nun ist es daher an der Zeit, auf die Hoch- und Tiefpunkte meiner Reise zurückzublicken.

The Good, …

Das schönstes Land …

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Französisch-Polynesien

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Luang Prabang

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Ausblick von Lewis Tops

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Magpies Mirror Chalet

… (abgesehen von Neuseeland) war Frankreich – genau genommen Französisch-Polynesien. Die Südsee-Strände wie aus dem Bilderbuch, die türkis-blauen Lagunen und die Fische (sowohl zum Anschauen als auch zum Essen) haben es mir einfach angetan.
Die schönste Stadt …
… (die ich zuvor noch nicht besucht habe) war – trotz der nicht ganz erreichten Erwartungen – Luang Prabang: Es ist trotz allem ein gemütliches Städtchen, das zum Schlendern einlädt, und das nicht (zu sehr) in Verkehr untergeht.
Der schönste Strand …
… war jener von Les Tipaniers auf Moorea.
 
Wenn allerdings die Tonsai Beach auch bei Ebbe bzw. Flut noch ein Strand geblieben wäre, dann wäre wohl sie ganz vorne gelegen.
Die schönsten Korallen …
… waren im Korallengarten auf Bora Bora zu finden.
Die beste Wanderung …
… (die ich zuvor noch nicht gemacht habe) war eine schwere Entscheidung, aber schlussendlich hat der Lewis Tops Track gewonnen – dank des Dauer-Grinser, den mir die tolle Aussicht von dort oben ins Gesicht gezaubert hat.
 
Eine ehrenwerte Erwähnung geht noch an den Routeburn Track, denn der Abschnitt von den Routeburn Falls hinauf zum Harris Saddle war ebenso großartig, auch wenn danach die Wolken weitere Ausblicke verhindert haben.
Die beeindruckendste Tierbeobachtung …
… ist eine wirklich schwere Entscheidung. Daher kann ich diese nur auf drei Kandidaten einschränken:

Die beste Unterkunft …
… war das Magpies Mirror Chalet bei Whangamata wegen der herzlichen Gastgeberin, die ein Inbegriff der neuseeländischen Gastfreundschaft war, den gemütlichen kleinen „Pods“ im schönen Garten, und der süßen Kaninchenfamilie unter den Pods.
 
Auf den Plätzen landen

  • die Moanaiti Lodge auf Huahine (die zwar recht teuer war, aber sehr liebevoll in polynesischem Stil eingerichtet ist, und eine schöne Veranda mit Blick auf den umliegenden Garten bietet), und
  • das Bokre Angkor Hostel in Siem Reap (dank dem überaus freundlichen und hilfsbereiten Personal, das noch dazu sehr gut Englisch spricht, und dem gemütlichen, günstigen Zimmer – wenn auch mit etwas rustikalem Bad).
Das beste Essen …
… war der Mahi Mahi (Goldmakrele) bei Tama Hau Opunohu’s Bay auf Moorea – ich habe selten einen so saftigen, wohlschmeckenden Fisch gegessen.
 
Eine ehrenwerte Erwähnung geht hier an das butterweiche und hervorragend gewürzte Mok Pa (in Bananenblättern gedämpfer Fisch) vom Tamarind in Luang Prabang – wäre das Gemüse ebenso perfekt gewesen, wäre sich wohl der erste Platz ausgegangen.

… the Bad, …

Die schlechteste Unterkunft …
… war gar nicht so schlecht, aber sie war halt nicht so gut wie die anderen: Das Nomads Queenstown war voller, lauter und (möglicherweise bedingt durch manche nach dem nächtlichen Feiern alkoholisierten, und dadurch nicht sehr rücksichtsvollen Gäste) auch dreckiger als die anderen Jugendherbergen auf der Reise.
Der schlechteste Unterkunftstyp …
… (zumindest für mich persönlich) waren „echte“ AirBnBs, bei denen man in einem Zimmer im Privathaushalt des Gastgebers übernachtet. Auch wenn meine Gastgeber alle sehr freundlich und entgegenkommend waren, bin ich mir immer ein wenig wie ein Eindringling in ihrem Zuhause vorgekommen.
Am ärgerlichsten …
… war, dass ich mir nicht nur eine, sondern gleich drei Hosen zerrissen habe:

  1. Beim In-die-Hocke-gehen ist mir meine Wanderhose (beinahe schon comic-haft) über fast die gesamte Länge meines Hinterns aufgeplatzt.
  2. Mit meiner kurzen Hose bin ich bei einem hervorstehenden Türblatt hängengeblieben.
  3. Meine zweite Wanderhose wurde beim Heruntersteigen von einer kleinen Mauer von innen von der Hosentasche mit Hotelschlüssel durchbohrt.
Am furchteinflößendsten …
… war die Hundeattacke auf Bora Bora.
Am stressigsten …
… war der Moment, als ich in der Schlange beim Check-In-Schalter am Flughafen von Tahiti (vor meinem Flug nach Neuseeland) festgestellt habe, dass mir mein Handy im Taxi zum Flughafen aus der Hosentasche gerutscht sein muss. Mich hat im Endeffekt dann gerettet, dass

  1. die Check-In-Schalter am Flughafen von Tahiti im Freien sind, und ich daher praktisch direkt neben der Fahrbahn in der Schlange gestanden bin,
  2. mein Taxifahrer meine Fahrt extra um zehn Minuten nach vorne verschoben hat, weil er danach eine weitere Fuhre hatte, und
  3. diese weitere Fuhre ebenso zum Flughafen gegangen ist.
Am überflüssigsten …
… war wieder einmal das Verhalten eines Deutschen, der sich bei der Erklärung des Tourguides, dass die Gerichte am einen Tischende (für mich) vegetarisch sind, mit einem angewiderten Wäh! weggedreht hat, und sogar extra noch vom (einzigen freien!) Sessel neben mir wieder weggegangen ist.
Die negativste Überraschung …
… war, dass ich mir nicht nur einmal, sondern gleich zwei Mal eine Lebensmittelvergiftung eingefangen habe.

… and the Quirky

Am überraschendsten …
… war die Bombendrohung am Flughafen von Huahine, einer 6.000-Seelen-Insel.
Am unlogischsten …
… war, dass die Banken in Laos zwar alle Verkaufskurse für den Geldwechsel anschreiben, sich dann aber weigern, fremde Valuten zu verkaufen.
Am ehrlichsten …
… war der Tätowierer auf Koh Lanta bei der Benennung seines Studios:

"Forever Inked" Tattoo

Der skurrilste Unfall …
… war am Flughafen von San Francisco, wo mich ein Tourist mit seinem Trolley von der Rolltreppe gekegelt hat, weil er offensichtlich zu blöd war, ebendiesen festzuhalten. Gottseidank ist mir nichts passiert (von Abdrücken der Rolltreppenstufen auf den Händen abgesehen).
Der kürzeste Flug …
… war jener von Tahiti nach Moorea: Obwohl wir erst eine Minute vor der geplanten Ankunft (!) abgehoben sind, sind wir nur fünf Minuten verspätet gelandet. Der ganze Flug hat nämlich nur sechs Minuten gedauert.
Die schnellste Enttarnung …
… als Deutschsprachiger ist mir am Campingplatz am Lake Waikaremoana passiert: Ich konnte durch das Fenster sehen, dass jemand auf meine Haustür zukommt. Also habe ich die Tür geöffnet, und einfach mal (leicht fragend) Hello gesagt. Daraufhin hat sich der Herr entschuldigt: Er habe sich in der Tür geirrt und wolle zu seinen Freunden nebenan. Kurz darauf höre ich ihn durch die Wand seinen Freunden von seinem Irrtum berichten, und dass ihm ein Deutscher (O-Ton: a German) die Tür geöffnet habe.
Die nervigste Verwechslung …
… war, für einen Deutschen gehalten zu werden.
Den besten Humor …
… haben eindeutig die Kiwis, d.h. die Neuseeländer. Dieser macht selbst vor offiziellen Schildern nicht halt, wie dieses Beispiel von einer Fußgängerbrücke in Picton zeigt:

Eine Reihe von Verboten und Warnung, gefolgt von einem durchgestrichenen "Fun" mit dem Zusatztext: "Ok – you can have fun" ("In Ordnung – ihr dürft Spaß haben")

Die meisten Kommentare …
… zu meinen Blogeinträgen hat meine Kollegin M.-Th. hinterlassen – danke dafür!

Viele andere sind aber auch über andere Wege mit mir in Kontakt geblieben, und haben mir so gezeigt, dass ich einerseits nicht vergessen werde, und dass es sich andererseits auch durchaus lohnt, wieder nach Hause zu kommen. Auch dafür an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!

3 Gedanken zu „Die Heimat hat mich wieder!“

  1. Hi Bernhard,
    großartige Zusammenfassung, echt abenteuerlich!
    So nebenbei: Wir haben schon gemeinsam „beschlossen“, dass du uns noch live einen Reisebericht geben musst. 🙂
    Genieße noch die nächste Woche in der Heimat und wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen.
    LG,
    Peter

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